Mögen Sie lieber Süßes oder Salziges? Hier scheiden sich die Geister – und auch die Charaktereigenschaften, wie eine Studie zeigt.
Ein Plätzchen hier, eine Schokokugel da: In der Weihnachtszeit wird gern und viel genascht. Manche Menschen greifen dabei lieber zum salzigen Snack, andere bevorzugen zuckrige Süßigkeiten – aber kann die Vorliebe auch etwas über den jeweiligen Charakter aussagen? Dazu liefert eine Studie nun neue Erkenntnisse.
Schon in der Vergangenheit haben Forscher den Zusammenhang eines verträglichen Charakters und der Vorliebe für Süßes untersucht. In der neuesten Studie bezog die Forschungsgruppe um Brian Meier vom Gettysburg College und Michael Schaefer von der Medical School Berlin jedoch erstmals Probanden aus unterschiedlichen Kulturen ein – darunter auch deutsche Teilnehmer.
Die Forscher stellten fest: Menschen mit einem freundlichen Wesen haben eine besondere Vorliebe für Süßigkeiten – und das kulturübergreifend. Der Zusammenhang sei zwar klein, aber vorhanden.
Vereinfacht gesagt, nennen die Forscher als Ursache dafür die weitverbreitete Verwendung von positiven Metaphern rund um das Wort „süß“. So würden Personen mit verträglichen Charakterzügen sich eher damit identifizieren können und dementsprechend auch Geschmackserfahrungen bevorzugen, die zu ihnen passen.
Das klingt abstrakt, aber auch andere Studien stützen diese Theorie. Gleichwohl seien verschiedene Faktoren – unabhängig von Sprache – für den Zusammenhang von Verträglichkeit und süßem Geschmack ausschlaggebend.
In den vergangenen Jahren hat die Forschung noch weitere Effekte des Naschens untersucht. So kann etwa das Verspeisen einer Süßigkeit auch die wahrgenommene Attraktivität einer Person steigern, wie eine Studie zeigte. Andere Forschungsergebnisse legen nahe, dass Süßigkeiten prosoziales Verhalten fördern. In dieser Studie zeigten sich Teilnehmer, nachdem sie etwas Süßes genascht hatten, deutlich hilfsbereiter.
Auch wenn wir oft versuchen, den Zuckerkonsum im Alltag zu vermeiden – gänzlich verteufeln lassen sich die süßen Naschereien also nicht, zumindest aus psychologischer Sicht.