Edelmetalle für Anfänger
Maße beim Gold – was bedeuten Unze, Krügerrand und Co.?
19.06.2025 – 14:24 UhrLesedauer: 3 Min.
Beim Kauf von Gold spielt nicht nur der Preis eine Rolle, sondern vor allem die verschiedenen Maße. Begriffe wie Unze und Karat können entscheidend sein.
Ob als Wertanlage, Geschenk oder Sammlerstück – Gold fasziniert seit Jahrtausenden. Wer in Gold investieren möchte, steht nicht nur vor der Frage nach dem aktuellen Kurs – auch die Maßeinheiten können verwirren. Denn Gold wird anders gewogen als viele andere Rohstoffe. Neben Gramm oder Kilogramm wird häufig in Unzen gerechnet.
Die Unze oder vielmehr Feinunze (oz) ist das gängigste Maß beim Goldhandel. Sie ist auch bekannt als Troy-Unze (oz.tr) und steht weltweit für das Gewicht reinen Goldes. Eine Feinunze entspricht exakt 31,1034768 Gramm. Anders als die gewöhnliche Unze (ca. 28,35 Gramm) ist die Feinunze ein fest definierter Standard im Edelmetallhandel.
Der Name „Troy“ stammt vermutlich vom französischen Handelsort Troyes, der im Mittelalter eine zentrale Rolle im Edelmetallhandel spielte. International wird der Goldpreis in US-Dollar pro Feinunze angegeben. Das bedeutet: Beim Kauf einer Goldmünze oder eines Goldbarrens richtet sich der Preis nach dem aktuellen Kurs für eine Feinunze reines Gold.
Neben der Feinunze gibt es weitere Einheiten, die beim Goldkauf eine Rolle spielen:
Auch die Form beeinflusst die Maße: Ein 1-Unzen-Goldbarren kann je nach Hersteller unterschiedliche Maße haben, ebenso wie eine Münze.
Die Maßeinheit „Unze“ stammt ursprünglich aus dem alten Rom, genauer gesagt vom „uncia“ – dem zwölften Teil eines Pfunds. Die Feinunze, wie sie heute verwendet wird, etablierte sich im Londoner Edelmetallhandel des 19. Jahrhunderts.
Damals wurde das sogenannte „Troy-Gewicht“ eingeführt, das bis heute Standard ist. Auch Münzen wie der Krügerrand oder der Maple Leaf orientieren sich an diesem Maßsystem.
Der südafrikanische Krügerrand ist eine der bekanntesten Goldmünzen der Welt und wird seit 1967 geprägt. Er enthält eine Feinunze Gold, wiegt aber insgesamt etwa 33,93 Gramm – denn er besteht zu etwa 91,7 Prozent aus Gold, der Rest ist Kupfer. Diese Legierung wird auch als 22 Karat Gold bezeichnet. Das macht ihn robuster und verleiht ihm den charakteristischen rötlichen Ton.
Der Wert eines Krügerrands richtet sich ebenfalls nach dem aktuellen Goldpreis – hinzu kommt ein geringer Aufschlag für Prägung und Handel.
Die verschiedenen Stückelungen beim Krügerrand entstanden erst später: Seit 1980 sind die Stückelungen 1/2 Unze, 1/4 Unze und 1/10 Unze hinzugekommen. Diese kleineren Einheiten ermöglichen es auch Anlegern mit geringerem Budget, in Goldmünzen zu investieren.
Ob als krisensichere Wertanlage oder als Sammlerstück – wer sich mit Gold beschäftigt, sollte die gängigen Maße und Begriffe verstehen. So lassen sich Angebote besser vergleichen – und Fehlkäufe vermeiden.