Es gibt zahlreiche Hausmittel, die gegen Sonnenbrand helfen sollen. Einige können jedoch unter Umständen sogar schaden. Quark, Aloe vera & Co. im Check.

Das Wichtigste im Überblick


Ein Sonnenbrand kann sehr quälend sein. Um Juckreiz oder Schmerzen lindern, setzen viele Betroffene auf Hausmittel. Und davon gibt es zahlreiche: Im Internet findet sich eine breite Palette an Hausmitteln, die bei einem Sonnenbrand von Nutzen sein sollen – von Aloe vera über Quark bis hin zu kühlen Teebeuteln. Aber was hilft wirklich?

Quark und Joghurt als Hausmittel bei Sonnenbrand

Ein Umschlag mit kühlem Quark soll bei Sonnenbrand entzündungshemmend und schmerzstillend wirken. Und auch Joghurt wird häufiger als Hausmittel gegen Sonnenbrand angepriesen.

Empfohlen wird etwa, ein Tuch mit Quark oder Joghurt zu bestreichen, einzuschlagen und als Wickel auf die betroffene Hautpartie zu legen. Zwischen der Quarkschicht und dem Sonnenbrand befindet sich dann also noch eine Stoffschicht.

Andere Empfehlungen lauten, den Quark direkt auf den Sonnenbrand zu streichen und mit einem Tuch abzudecken. Das ist jedoch keine gute Idee, zumindest, wenn der Quark länger als wenige Minuten auf der Haut verbleibt. Quark trocknet relativ schnell. Beim Abwaschen kann die ohnehin gereizte Hautregion noch mehr Schmerzen hervorrufen.

Wichtig: Quark (oder Joghurt) sollte nie direkt auf offene Wunden aufgetragen werden! Das betrifft auch einen schwer ausgeprägten Sonnenbrand mit Bläschenbildung.

Die Wirkung von Quark/Joghurt als Hausmittel gegen Sonnenbrand ist bislang nicht in aussagekräftigen Studien untersucht worden. Grundsätzlich wird Kühlen bei einem Sonnenbrand empfohlen, sodass manche einen Quarkwickel möglicherweise als wohltuend empfinden. Schaden wird ein Quarkwickel vermutlich nicht. Ob der Quark jedoch darüber hinaus einen besonderen Nutzen hat, ist nicht ausreichend erforscht. Unklar ist auch, wie genau der Quark wirken soll – wenn er denn wirkt.

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Aloe vera als Hausmittel gegen Sonnenbrand

Präparate mit Aloe vera sollen bei zahlreichen Beschwerden helfen, so auch bei einem Sonnenbrand und anderen Verbrennungen. Als Gel aufgetragen soll die zu den Grasbaumgewächsen zählende Pflanze den Heilungsprozess beschleunigen.

Die Inhaltsstoffe der Aloe-vera-Präparate stammen aus dem Wasserspeichergewebe der Blätter. Manche schwören auch darauf, den Pflanzensaft direkt auf die verletzte Haut zu träufeln.

(Wie gut) hilft Aloe vera?

Studien zu Aloe vera gibt es zuhauf. Viele basieren jedoch auf unzureichenden wissenschaftlichen Standards, sodass sich aus ihnen keine allgemeingültige Aussage zur Wirksamkeit ableiten lässt. Inwieweit Aloe vera tatsächlich die Wundheilung fördert, ist noch nicht abschließend durch aussagekräftige Studien belegt. Den kühlenden Effekt des Aloe-vera-Gels empfinden viele jedoch als wohltuend.

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Weitere Mittel gegen Sonnenbrand: Tee, Essig, Eiswürfel

Neben Quark, Joghurt und Aloe vera gibt es zahlreiche weitere Hausmittel gegen Sonnenbrand, deren Nutzen ebenfalls nicht ausreichend belegt ist. Dazu zählen zum Beispiel Umschläge mit Apfelessig, abgekochte und gekühlte Teebeutel oder Zitronensaft.

Mitunter können vermeintliche Hausmittel jedoch mehr schaden als nutzen. Zitronensaft oder zu stark konzentrierter Apfelessig auf dem Sonnenbrand kann etwa bei empfindlichen Personen zu Hautirritationen führen.

Vorsicht bei Eiswürfeln oder eiskalten Kühlpads: Diese sollten nicht direkt auf die Haut gelegt werden – andernfalls droht eine Erfrierung mit weiteren Hautschäden. Zwischen Kühlquelle und Haut sollte immer ein schützendes Tuch liegen.

Sonnenbrand: Wann Hausmittel nicht reichen

Bei einem Sonnenbrand gilt als Erstes: Raus aus der Sonne! Anschließend sollten Betroffene die Hautpartie gut kühlen, zum Beispiel mit feucht-kalten Umschlägen oder Gelen, Cremes und Lotionen aus der Apotheke. Gegebenenfalls können auch kortisonhaltige Präparate zum Auftragen hilfreich sein.

Manchmal reichen diese Maßnahmen und/oder Hausmittel aber nicht aus. Ärztlicher Rat ist gefragt, wenn ein großer Hautbereich betroffen ist. Dasselbe gilt, wenn der Sonnenbrand sehr schwer ist – zum Beispiel, wenn sich Blasen bilden. Auch bei Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit oder Kopfschmerzen ist ein Arztbesuch fällig.

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