Ghosting nimmt zu
Warum jeder Vierte plötzlich schweigt
12.06.2025 – 09:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Nachrichten bleiben unbeantwortet, das Gegenüber verschwindet spurlos – ohne ein Wort. Eine neue Umfrage zeigt, wie viele Singles ghosten. Und wer besonders oft betroffen ist.
Er schreibt nicht mehr zurück, sie meldet sich plötzlich nicht mehr – beim Dating kommt das häufiger vor, als viele denken. Ghosting, also der abrupte Kontaktabbruch ohne Erklärung, ist längst kein Phänomen mehr, das nur Jüngere betrifft.
Laut einer neuen, bevölkerungsrepräsentativen Umfrage im Auftrag der Partnervermittlung Elitepartner sagt mehr als jeder vierte Single: Wenn das Interesse nachlässt, antworte ich einfach nicht mehr. 27 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal geghostet zu haben.
Vor allem junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren greifen zu dieser Strategie: 32 Prozent haben sich auf diese Weise aus dem Staub gemacht. Aber auch ältere Singles brechen den Kontakt nicht selten ohne Vorwarnung einfach ab – 24 Prozent der 50- bis 59-Jährigen und 20 Prozent der 60- bis 69-Jährigen haben es laut Umfrage ebenfalls schon getan.
Und: Männer neigen etwas häufiger zum plötzlichen Schweigen als Frauen – 30 gegenüber 24 Prozent.
Für die andere Seite bleibt oft ein ungutes Gefühl. Viele fragen sich dann: Habe ich etwas falsch gemacht?
Psychologen sehen in Ghosting mehr als nur ein unhöfliches Verhalten. Die plötzliche Funkstille kann zu Selbstzweifeln führen und psychisch belasten – besonders, wenn die Verbindung zuvor eng war.
Wer davon betroffen ist, sollte laut Experten das Ghosting nicht persönlich nehmen. Besser sei es, auf Abstand zu gehen und die Schuld nicht bei sich selbst zu suchen. Die Ursache für das Verhalten liege eher bei der anderen Person als bei den Betroffenen. Demnach kann man sich vor Ghosting auch nicht schützen.
Die Studie von Elitepartner basiert auf den Angaben von 2.094 alleinlebenden Erwachsenen in Deutschland, die das Internet nutzen. Sie wurde bevölkerungsrepräsentativ erhoben und sowohl nach Alter, Geschlecht als auch Bundesland quotiert und gewichtet. Die Ergebnisse werden in Prozentwerten angegeben.