Japanische Modemarke
Uniqlo-Tasche erobert die Welt: Was steckt hinter dem Hype?
14.11.2024 – 16:34 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine kleine Schultertasche aus dem Hause Uniqlo hat dieses Jahr hohe Wellen geschlagen. Das sind die Hintergründe des Erfolgs.
Sie ist klein, praktisch, vielseitig – und hat nicht nur die Modewelt im Sturm erobert. Eine Schultertasche der japanischen Marke Uniqlo hat in diesem Jahr einen regelrechten Hype ausgelöst. Aber was hat es mit dem Unternehmen und der Bestseller-Tasche eigentlich auf sich?
Die Tasche mit dem unspektakulären Namen „Runde Mini Schultertasche“ erfuhr ihre Popularität durch soziale Medien wie Tiktok und Instagram. Nutzer teilten auf den Plattformen Videos mit der Tasche, die trotz ihrer geringen Größe ein wahres Platzwunder ist.
Die Parameter sind durchaus überzeugend. Sie ist inzwischen in 30 Farben erhältlich, besteht aus wasserabweisendem Nylon und kostet nur 14,90 Euro. Die Tasche wird als Unisex-Produkt verkauft, das für Frauen und Männer gedacht ist. Uniqlo hat mit dem Accessoire einen zeitlosen Bestseller erschaffen.
Und genau das ist auch das Aushängeschild des japanischen Unternehmens. Uniqlo wurde bereits im Jahr 1974 gegründet, in Deutschland wurde das erste Geschäft aber erst 2014 geöffnet. Der Name leitet sich ursprünglich von „Unique Clothing Warehouse“ ab. Die Marke gehört zur Fast Retailing Co., Ltd., einem der größten Modeunternehmen der Welt, das von Tadashi Yanai gegründet wurde und seinen Hauptsitz in Tokio hat.
Uniqlo hat sich auf erschwingliche, qualitativ hochwertige und schlichte Kleidung für den Alltag spezialisiert. Neben dem minimalistischen und zeitlosen Stil konzentriert sich die Marke auch auf Materialien und Technologien, die Komfort und Funktionalität betonen. Zu den bekanntesten Innovationen zählt etwa die Heattech-Technologie. Dabei handelt es sich um ein spezielles Material, das Wärme speichert und somit ideal für kaltes Wetter ist.
Uniqlo hebt sich durch seinen Fokus auf Zeitlosigkeit und Simplizität von anderen Modeketten ab, preislich sind die Produkte allerdings vergleichbar mit Modeketten wie Zara oder H&M. Uniqlo arbeitet außerdem regelmäßig mit bekannten Designern und Künstlern zusammen, um limitierte Kollektionen zu entwickeln, darunter Jil Sander, JW Anderson und Ines de la Fressange.
Wie bei allen größeren Bekleidungsunternehmen stellt sich auch bei Uniqlo die Frage, unter welchen Bedingungen die Kleidung produziert wird. Uniqlo unternimmt zwar Schritte in Richtung Nachhaltigkeit, doch die Bemühungen bleiben relativ moderat und stehen in keinem Verhältnis zur Größe und zum Produktionsvolumen des Unternehmens.
Der Wunsch, nachhaltiger zu sein, wird oft betont, aber Kritiker werfen Uniqlo vor, zu langsam und mit wenig Engagement auf wirkliche Veränderungen zu setzen. Auch wenn Uniqlo grundlegend auf Basics setzt, gibt es noch immer viele wechselnde Kollektionen, wodurch die Grundidee der „Fast Fashion“ bestehen bleibt.
Auch die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten von Uniqlo sind ein umstrittenes Thema. Obwohl Uniqlo und der Mutterkonzern Fast Retailing betonen, die Arbeitsstandards zu verbessern, gibt es zahlreiche Berichte über Missstände in den Fabriken, die für das Unternehmen produzieren, vor allem in Asien.