Strategiepapier der FDP

Was ist das Problem mit dem Begriff D-Day?


29.11.2024 – 14:28 UhrLesedauer: 1 Min.

„In den Rachen des Todes“ laut der Name dieses ikonischen Fotos, welches alliierte Soldaten bei der Landung in der Normandie zeigt. (Quelle: Robert F. Sargent/imago-images-bilder)

Martialische Rhetorik und Erinnerungen an den Kampf gegen Nazideutschland. Warum die Verwendung des Begriffs „D-Day“ für ein Strategiepapier unpassend ist.

Die FDP hat ein internes Papier mit dem Titel „D-Day Ablaufszenarien und Maßnahmen“ veröffentlicht, in dem minutiös der Bruch der Ampelkoalition vorbereitet wurde. Dabei ist es nicht nur der Inhalt des Papiers, welcher im politischen Berlin scharfe Reaktionen hervorrief, sondern auch die Sprache, in der es verfasst ist.

Dabei ruft vor allem die Verwendung des Begriffs „D-Day“ Irritationen hervor. Denn im militärischen Fachjargon steht „D-Day“ – zu Deutsch etwa Tag X – für den Beginn einer militärischen Operation, deren genauer Start entweder bislang nicht fest steht, oder nicht verraten werden soll. Diese martialische Rhetorik wird im Verlauf des Papiers erneut aufgegriffen, wenn die letzte Phase des von der FDP entwickelten Ablaufplans als „Beginn der offenen Feldschlacht“ bezeichnet wird.

Insbesondere ist der Begriff D-Day im kollektiven Gedächtnis mit dem Kampf der Alliierten gegen Nazideutschland verbunden. So wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Landung der Alliierten in der Normandie als D-Day bezeichnet.

Bei dieser Schlacht starben innerhalb eines Tages 4.500 alliierte Soldaten an den Stränden der Nordfrankreichs. Im Kurznachrichtendienst X empören sich Nutzer darüber, dass die FDP mit der Verwendung des Begriffs „D-Day“ diese Verluste verharmlose.

„Ein Parlament ist kein Schlachtfeld. Das Ringen um die besten Ideen und Konzepte gehört zu unserer lebendigen Demokratie“ erklärt die Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann t-online. Und fügte hinzu „Diese FDP sollte keine Verantwortung für unser Land übernehmen.“

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