Einige Regeln zur Warnweste muss man zweimal lesen, um sie zu verstehen – was vor dem nächsten Urlaub dringend ratsam ist.

Ganz egal, durch welches Land Sie fahren – die Warnweste gehört ins Auto. Das aber ist schon die einzige Gemeinsamkeit, denn die Regelungen der einzelnen Länder sind grundverschieden. Dänemark beispielsweise empfiehlt lediglich, eine Warnweste zu tragen. Montenegro hingegen schreibt sogar vor, wo die Warnweste im Auto mitfahren muss: nämlich „sichtbar über der Rückenlehne“. Und in Polen müssen sogar Fußgänger eine Warnweste tragen – zumindest außerorts, wenn es dunkel ist.

Das gilt in Deutschland
Eine einzige Warnweste im Auto genügt. Sie muss aber der „DIN EN 471:2003+A1:2007“ oder der europäischen Norm „EN ISO 20 471:2013“ entsprechen. Tragen muss man sie nach einem Unfall oder einer Panne aber nicht. Für Motorradfahrer ist überhaupt keine Warnweste vorgeschrieben.

Wer also in Europa unterwegs ist, sollte die jeweils geltenden Regeln kennen und befolgen. Sonst kann es ein happiges Bußgeld geben (Beispiel Spanien: bis zu 200 Euro). Hier ist der große Überblick.

Genereller Rat: Für jeden Sitz im Auto fährt auch eine Warnweste mit. Und bei einer Panne wird sie angezogen. Dann sind Sie gut gesichert – auch gegen ein Bußgeld. Sie erhalten die Westen ab etwa drei Euro im Zubehörhandel, beim Automobilclub, im Baumarkt und an vielen anderen Verkaufsstellen.

Auf einen Blick: Diese Regeln gelten in Europa

Belgien: Auto- und Motorradfahrer müssen eine Warnweste tragen, wenn sie das Fahrzeug verlassen. Wer keine dabei hat, wird allerdings nicht bestraft.
Dänemark: Das Tragen wird lediglich empfohlen.
Finnland: Alle Personen auf der Fahrbahn müssen eine Warnweste tragen – egal ob am Tag oder bei Nacht.
Frankreich: Schon vor dem Verlassen des Autos muss die Weste angelegt werden. Deshalb die Weste nicht im Kofferraum verstauen. Nachts außerorts und bei miesem Wetter müssen auch Radfahrer eine Weste tragen.
Irland: Keine genaue Regelung zur Warnwestenpflicht.
Italien: Schon vor dem Verlassen des Autos muss die Weste angelegt werden. Nachts außerorts und in Tunneln müssen auch Radfahrer eine Weste tragen.
Luxemburg: Tragepflicht für Fahrer und alle Mitfahrenden auf Autobahn und Schnellstraßen. Auch für Fußgänger entlang der Straße nachts oder tagsüber bei schlechter Sicht.
Montenegro: Mitführpflicht für Fahrer. Die Warnweste muss sichtbar über der Rückenlehne hängen.
Niederlande: Keine genaue Regelung zur Warnwestenpflicht.
Norwegen: Tragepflicht für ausländische Fahrer eines Autos, das in Norwegen zugelassen ist (z.B. Mietwagen).
Österreich: Schon vor dem Verlassen des Autos muss die Weste angelegt werden. Tragepflicht für Fahrer (gilt für alle mehrspurigen Kfz, also auch Quads, Microcars, Zugmaschinen und andere).
Polen: Tragepflicht für Fahrer und alle Mitfahrenden. Bei Dunkelheit außerorts müssen auch Fußgänger und Radfahrer eine Weste tragen.
Portugal: Tragepflicht für ausländische Fahrer eines Autos, das in Portugal zugelassen ist (z.B. Mietwagen).
Rumänien: Tragepflicht für Fahrer von Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen.
Schweden: Keine genaue Regelung zur Warnwestenpflicht.
Schweiz: Keine genaue Regelung zur Warnwestenpflicht.
Slowenien: Tragepflicht für Fahrer und alle Mitfahrenden auf Autobahnen und Schnellstraßen.
Spanien: Tragepflicht für Fahrer und alle Mitfahrenden, Warnweste muss immer griffbereit sein.
Ungarn: Tragepflicht für alle Verkehrsteilnehmer auf der Straße bei Nacht oder schlechter Sicht.

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