Knusperflocken, Halloren-Kugeln oder die „Schlager Süßtafel“ sind beliebte DDR-Süßwarenklassiker. Bei Letzterer hält sich ein hartnäckiges Gerücht.

Für die Herstellung von Süßwaren mangelte es in der DDR häufig an den richtigen Rohstoffen. In der Folge etablierten sich bald Ersatzerzeugnisse wie die „Schlager Süßtafel“ der Firma Zetti.

Bereits der Name „Süßtafel“ deutete darauf hin, dass diese Schokolade kaum oder auch gar keinen Kakaoanteil besaß. Doch welche Inhaltsstoffe wurden stattdessen verarbeitet? Bis heute hält sich das Gerücht, dass die beliebte „Schlager Süßtafel“ neben Fett, Zucker, Molke, Nüssen und etwa sieben Prozent Kakao auch Stierblut enthalten haben soll.

Der Leipziger Lebensmittelchemiker Klaus Valdeig widerlegte dies aber schon kurz nach der Wende 1991 im „Spiegel“. Valdeig, der mit seinen Lebensmittelinnovationen eine wichtige Stütze der DDR-Wirtschaft war, bezeichnete das Gerücht als „absolute Räuberpistole“. Den gelegentlich strengen Beigeschmack der Schokolade erklärte Valdeig damit, dass Kühe preiswerte Futtermittel wie Silage oder auch Fischmehl erhielten, was sich schließlich auf die Qualität der Milch in der DDR auswirkte.

Der Mythos vom Stierblut rührte wohl daher, dass die „Schlager Süßtafel“ eine rötlich-graue Farbe hatte und einen krümeligen Biss hatte. Dabei stand nicht nur die DDR-Schokolade im Verdacht, Tierblut zu enthalten. Auch um die Nusscreme Nutella von Ferrero rankten sich lange Zeit die gleichen Gerüchte. Doch auch dies wurde als Lebensmittelmythos entlarvt.

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