Ein anhaltend niedriger Vitamin-D-Spiegel kann die Gesundheit beeinträchtigen. Wann ein Test ratsam ist und wann die Krankenkasse die Kosten trägt.

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Es unterstützt den Knochenstoffwechsel, stärkt das Immunsystem und steht – möglicherweise – mit der Prävention bestimmter Krankheiten in Verbindung. Sicher geklärt ist das noch nicht. Ein Test kann Aufschluss geben, ob der Vitamin-D-Spiegel ausreichend hoch ist oder vielleicht ein Mangel vorliegt. Doch wie sinnvoll ist das? Und übernehmen die Krankenkassen die Kosten dafür?

Mit einem Vitamin-D-Test lässt sich die Konzentration von Calcidiol (25-Hydroxyvitamin-D) im Blut feststellen, einer Vorstufe des Sonnenvitamins, die dem Körper als Speicherform dient. Der Vitamin-D-Spiegel unterliegt saisonalen Schwankungen und ist in der Regel im Sommer am höchsten. Besonders in der dunklen Jahreszeit kann es durch weniger Sonnenlicht zu niedrigen Blutwerten kommen, da der Körper Vitamin D hauptsächlich durch Sonnenbestrahlung der Haut bildet.

Ein Risiko für einen Vitamin-D-Mangel besteht darüber hinaus vor allem bei älteren Menschen, Personen mit chronischen Krankheiten (wie Darm- oder Nierenerkrankungen) sowie Menschen, die sich kaum im Freien aufhalten oder sehr dunkle Haut haben.

Symptome wie Müdigkeit, Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Knochen- und Gelenkschmerzen können verschiedene Ursachen haben, aber auch Hinweise auf einen Vitamin-D-Mangel sein. Hier kann ein Test gegebenenfalls Klarheit bringen.

Von einem Mangel ist auszugehen, wenn der Vitamin-D-Wert unter 30 Nanomol pro Liter (nmol/l) sinkt. Das ist Untersuchungen zufolge nur bei etwa 15 Prozent der Deutschen der Fall, kommt also vergleichsweise selten vor. Liegen die Blutwerte über 50 nmol/l, gilt der Vitamin-D-Status als gut. Viele Menschen haben jedoch Werte zwischen 30 und 50 nmol/l, also keinen echten Mangel, aber dennoch einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel, sind demnach suboptimal versorgt.

Ein Vitamin-D-Test zählt nicht zu den Routineuntersuchungen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für einen Vitamin-D-Test daher nur unter bestimmten Voraussetzungen. Nämlich in der Regel dann, wenn die Ärztin oder der Arzt einen begründeten Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel hat, der gesundheitliche Probleme verursacht. Ein solcher Verdacht kann beispielsweise bei Osteoporose, Knochenbrüchen oder bestimmten Stoffwechselstörungen vorliegen.

Wer hingegen „nur“ aus persönlichem Interesse seinen Vitamin-D-Spiegel wissen möchte, muss die Untersuchung meist aus eigener Tasche zahlen. Denn liegt keine medizinische Notwendigkeit vor, handelt es sich hierbei um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), für die Betroffene die Kosten in der Regel selbst tragen. Diese können sich auf etwa 28 bis 33 Euro belaufen. Eine Ausnahme besteht in Einzelfällen möglicherweise bei privaten Krankenversicherungen.

Vitamin-D-Selbsttests aus der Apotheke oder der Drogerie unterscheiden sich preislich mitunter kaum von den Labortests beim Arzt, weisen allerdings teils große Messungenauigkeiten auf. Wie verlässlich die Ergebnisse sind, lässt sich daher nicht mit Sicherheit sagen.

Ein Vitamin-D-Test kann in manchen Fällen sinnvoll sein, etwa bei bestimmten gesundheitlichen Beschwerden oder bei Risikogruppen. Ob die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, hängt jedoch davon ab, ob eine medizinische Notwendigkeit für den Test besteht. Für eine reine Vorsorgeuntersuchung müssen Betroffene die Kosten in der Regel selbst tragen. Wer unsicher ist, ob ein Vitamin-D-Test ratsam sein könnte, sollte Rücksprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin halten. Er oder sie kann einschätzen, ob ein Test zu empfehlen ist.

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