Das Schwarze Bilsenkraut wird in geringen Dosen in der Homöopathie genutzt. Worauf Sie unbedingt achten müssen, steht im Kräuterlexikon.

Das Wichtigste im Überblick


Das Schwarze Bilsenkraut ist mit Vorsicht zu genießen: Die Pflanze aus der Gattung der Bilsenkräuter ist stark giftig und darf allenfalls in homöopathischen Dosen verwendet werden.

Die Pflanze

Bilsenkräuter gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Das Schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) ist eine der bekanntesten Arten dieser Gattung. Es kommt in Europa, Asien und Afrika vor. Die Pflanze blüht etwa von Juni bis Oktober, die Blüten sind trichterförmig und gelblich-violett geädert. Die komplette Pflanze ist sehr giftig.

Verwendete Pflanzenteile

Die getrockneten Blätter und die Samen des Schwarzen Bilsenkrauts werden medizinisch verwendet. Als fertige Zubereitungen gibt es Bilsenkrautöl und Bilsenkrautblättertinktur. Die homöopathische Tinktur wird aus dem blühenden Bilsenkraut gewonnen.

Wirkung

Die Verwendung von Bilsenkraut hat in zweierlei Hinsicht eine lange Tradition als Gift- und als Heilpflanze. Denn alle Pflanzenteile enthalten stark wirksame Tropanalkaloide, die Teile des Nervensystems hemmen können. Das Bilsenkraut wirkt zudem narkotisch und halluzinogen. Früher wurde es als Schlafmittel eingesetzt.

Angewendet wird das Kraut in der Homöopathie heutzutage zum Beispiel bei Schmerzen, Fieber, Entzündungen, Husten und Asthma. Hier soll es entkrampfende und beruhigend wirken.

Früher wurde Bilsenkraut auch als berauschende Droge konsumiert. Beispielsweise wurden Blätter und Samen geraucht oder die Samen dem Bier beigegeben. Erst durch das deutsche Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516 wurde die Beimischung zum Bier untersagt.

Nebenwirkungen

Das Schwarze Bilsenkraut darf aufgrund seiner Giftigkeit nur in verdünnten homöopathischen Dosen oder in verschriebenen Fertigpräparaten eingenommen werden. Bei Überdosierung drohen Nebenwirkungen wie Halluzinationen und Verwirrtheit, Hautrötungen und Herzrhythmusstörungen. Schwere Vergiftungen mit Tod als Folge sind bei Missbrauch des Bilsenkrauts als Rauschmittel möglich.

Interessantes

Das Bilsenkraut wird in der deutschen Übersetzung von Shakespeares „Hamlet“ als die Pflanze erwähnt, deren Gift Hamlets Vater tötete. Ob diese sprachliche Übertragung (im Original: „Hebenon“ beziehungsweise „Hebona“) jedoch korrekt ist, ist nicht eindeutig geklärt.

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