Beim 1:2 seiner Heidenheimer in Berlin gab es in der Nachspielzeit einen Aufreger. Entsprechend sauer präsentierte sich Frank Schmidt später.

Frank Schmidt ist als emotionaler Trainer bekannt. Nach dem 1:2-Aus seines 1. FC Heidenheim in der zweien Pokalrunde bei Hertha BSC machte der 50-Jährige seinem Ruf wieder einmal alle Ehre. Weil Paul Wanner für den Bundesligisten in der Nachspielzeit vermeintlich den Ausgleich schaffte, war der Jubel zuerst groß (hier lesen Sie den Spielbericht) – doch dann erkannte Schiedsrichter Dr. Robert Kampka den Treffer ab.

Der Grund: ein Foul von Stefan Schimmer an Herthas Márton Dárdai, das vom Linienrichter angezeigt wurde. Damit war Schmidt aber überhaupt nicht einverstanden – vor allem im Hinblick auf den Zeitpunkt: „Der Linienrichter muss das Spiel dann unterbrechen und nicht erst, wenn der Ball im Tor ist. Da fällt ihm dann auf einmal ein, dass da vorher ein Foul war“, erklärte Schmidt bei Sky.

Der Heidenheimer wollte das Ausscheiden allerdings nicht ausschließlich auf das Schiedsrichtergespann schieben. „Die Schiedsrichter haben ein richtig gutes Spiel gemacht, aber in der Szene war es nicht regelkonform. Das tut mir leid“, ergänzte Schmidt.

Zur Erklärung: In den ersten beiden Pokalrunden gibt es keinen Videoschiedsrichter, der Entscheidungen entsprechend überprüft. Auf den Einwurf des Interviewers, dass zuvor gar kein Foul vorgelegen habe, entgegnete Schmidt: „Das kommt ja noch dazu. Aber ich habe es noch nicht gesehen und möchte es auch nicht bewerten. Mir geht es um den Ablauf insgesamt. Das Spiel ging ja weiter. Dann kommt die Flanke auf den zweiten Pfosten, dann kommt das Tor – und dann erst geht die Fahne hoch. Wie bei einer verzögerten Abseitsentscheidung. Oder wie, wenn der VAR eingreift. Wahnsinn!“

So richtig beruhigt hatte sich Schmidt auch auf der anschließenden Pressekonferenz nicht, auf der auch t-online vor Ort war. „Was mich am meisten enttäuscht, das sage ich offen und ehrlich, aber eigentlich dürften wir nicht hier drin (Pressekonferenzraum, Anm. d. Red.) sein, sondern müssten da draußen im Stadion sein“, sagte der gebürtige Heidenheimer, der den Klub aus dem Amateurlager in die Bundesliga geführt hat.

Dann legte er nach: „Wir machen das 2:2 und dann fällt auf einmal dem Linienrichter ein: Ja, übrigens, da war ein Stoßen, ein Schubser, mit dabei. Wenn das so war, dann muss ich als Linienrichter die Courage haben und das in dem Moment anzeigen. Wenn ich das nicht mache, dann kann ich nicht zehn Sekunden später sagen: Das Tor können wir nicht zählen lassen, da war ein Foul.“

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