Der sogenannte Umweltbonus für die Anschaffung von E-Autos war Ende 2023 im Zuge der Haushaltskrise kurzfristig abgeschafft worden. Das Subventionsprogramm war ursprünglich bis Ende 2024 geplant gewesen. Branchenexperten führen den Rückgang der Absatzzahlen von E-Autos insbesondere auf die gestrichene Förderung zurück.

Wie der „Spiegel“ weiter berichtete, schlägt VW außerdem die Berücksichtigung des CO2-Fußabdrucks bei der Autoproduktion ähnlich wie in Frankreich vor. Dort ist die staatliche Förderung beim Kauf eines E-Autos an die CO2-Emissionen geknüpft. Die Maßnahme zielt vor allem auf Importe aus China ab.

Mercedes-Chef Ola Källenius fordert in der Klimapolitik ein Entgegenkommen der Politik. „Wir müssen über die CO2-Regulierung in Europa reden“, sagte Källenius dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Zwar stehe der Stuttgarter Autobauer zum Ziel der Dekarbonisierung der Autoindustrie, „doch die Schätzungen der EU-Kommission waren zu optimistisch, wie sich jetzt zeigt“, sagt Källenius.

„Wir können die Kundenwünsche nicht ignorieren.“ Zurzeit stagniere der Absatz von Stromautos bei zehn Prozent. Konkret fordert Källenius eine Erleichterung bei den Klimavorgaben der EU für die Neuwagenflotten, die ab 2025 greifen. Weil die meisten europäischen Hersteller zu wenig Elektrofahrzeuge verkaufen, drohen der Industrie milliardenschwere Strafzahlungen.

SPD-Wirtschaftspolitiker schlagen indes unter anderem eine „Abwrackprämie 2.0“ vor. Wer seinen Verbrenner „abwrackt“ und ein neues E-Auto kauft, solle einen Bonus von 6.000 Euro bekommen. Für den Kauf eines gebrauchten E-Autos soll es dann 3.000 Euro geben.

In der Wirtschaftskrise 2009 hatte Deutschland schon einmal mit einer Prämie den Austausch von Autos gefördert. 2.500 Euro Umweltprämie erhielt, wer sein altes Auto verschrotten ließ und ein neues kaufte. Viele sprachen von „Abwrackprämie“.

Das bleibt abzuwarten. Angesichts der ernsten Lage sei es nach Piepers Ansicht „absolut richtig, sich auszutauschen“. Er gehe davon aus, dass allen Seiten der Ernst der Lage bewusst ist, dass es so nicht weitergehen kann. Dass Habeck nun die Initiative zu diesem Treffen ergriffen hat, halte er für ein richtiges Signal. Pieper: „Die Politik muss jetzt eingreifen.“

Allerdings dürfe kein Steuergeld dafür verschwendet werden, um VW bei seinen Sparplänen zu unterstützen. „Der Konzern hat viele Jahrzehnte gut verdient und verdient auch heute noch. Er kann das stemmen“, sagt der Fachmann.

Dennoch sieht er eine Möglichkeit, sowohl den Unternehmen als auch den Kunden finanziell behilflich zu sein, die Nachfrage anzukurbeln. „Eine Prämie für E-Autos ergibt volkswirtschaftlich Sinn, weil E-Mobilität die Zukunft sein wird“, ist Pieper überzeugt. Solch eine staatliche Förderung bei Wagenneukauf, wie es sie bereits gab, müsse es wieder geben, um den Absatz anzukurbeln, sagt er. Auch VW hatte eine solche Prämie ins Spiel gebracht (siehe oben).

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