Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Aufgrund des Klimawandels breiten sich die Spinnentiere immer mehr aus. Wo Sie 2024 besonders aufpassen müssen.

So klein das Tier auch ist: Der Biss einer Zecke kann richtig gefährlich werden. Nämlich dann, wenn Krankheitserreger in den menschlichen Organismus geraten. Das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus), ist ein bekanntes Beispiel. Wer sich ungeimpft infiziert, riskiert eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute (Meningitis), welche Krampfanfälle und Lähmungen verursachen kann – oder sogar zum Koma führt.

Vor allem in Süddeutschland ist die Gefahr groß, sich durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus zu infizieren. Denn dort liegt der Großteil der sogenannten FSME-Risikogebiete. Außerhalb dieser Gebiete werden in Deutschland nur vereinzelte FSME-Infektionen beobachtet.

FSME-Risikogebiete in Deutschland

In Deutschland kommt FSME vor allem in Bayern und Baden-Württemberg vor. Aber auch in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg können Sie sich verstärkt mit FSME infizieren.

Einzelne Risikogebiete finden sich in:

  • Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
  • Saarland (Saar-Pfalz-Kreis)
  • Sachsen-Anhalt (Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Stadtkreis Dessau-Roßlau)
  • Rheinland-Pfalz (Birkenfeld)
  • Niedersachsen (Emsland)
  • Nordrhein-Westfalen (Stadtkreis Solingen)

Zwei neue Risikogebiete 2024

2024 sind in Thüringen der Landkreis Altenburger Land und in Brandenburg der Stadtkreis Frankfurt (Oder) als neue FSME-Risikogebiete hinzugekommen. Beide grenzen an bereits bekannte FSME-Gebiete. Somit sind aktuell etwa 180 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.

Gut zu wissen

Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht in jedem Frühjahr eine aktuelle Karte mit den FSME-Risikogebieten in Deutschland.

Überdies sind FSME-Risikogebiete im restlichen Europa in folgenden Ländern zu finden: Albanien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn und Weißrussland. In anderen europäischen Ländern tritt die FSME nur vereinzelt oder gar nicht auf.

Was ist FSME?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch Zeckenenzephalitis genannt, wird von dem FSME-Virus ausgelöst und kann eine Hirnhautentzündung hervorrufen. Übertragen wird das Virus hauptsächlich durch den Stich einer infizierten Zecke – am häufigsten durch den sogenannten Gemeinen Holzbock. Diese Zeckenart lebt in Deutschland in Wäldern, aber auch im Gebüsch, Gras und Unterholz von Gärten und Parks. Das Infektionsrisiko ist dabei von April bis November am höchsten.

Wann ist eine FSME-Impfung ratsam?

Es gibt keine wirksamen Medikamente gegen das FSME-Virus. Allerdings kann eine Impfung gegen FSME – umgangssprachlich auch Zeckenimpfung genannt – vorbeugend vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis schützen. Den Angaben der Ständigen Impfkommission (Stiko) nach sind 99 Prozent der 2023 übermittelten FSME-Erkrankten gar nicht oder unzureichend geimpft gewesen. Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben, empfiehlt die Stiko daher eine Impfung. Mehr Informationen zur FSME-Impfung finden Sie in diesem Artikel.

Eine FSME-Impfung gibt es in der Regel beim Hausarzt. Um den vollen Impfschutz zu erreichen, sind drei Impfungen notwendig. Nach etwa fünf Jahren wird eine Auffrischung empfohlen.

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