Beim Von-Willebrand-Syndrom gerinnt das Blut langsamer als gewöhnlich. Inwieweit sich dies auch auf die Lebenswartung auswirkt, erfahren Sie hier.

Das Von-Willebrand-Syndrom ist eine (meist) erbliche Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel oder einen Defekt des sogenannten Von-Willebrand-Faktors verursacht wird. Dieses Eiweiß spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, indem es dafür sorgt, dass im Falle einer Blutung die Blutzellen verklumpen und gerinnen.

Wie die Beschwerden beim Von-Willebrand-Syndrom genau ausfallen, kann sehr unterschiedlich sein. Die Symptome reichen von häufigeren Blutergüssen bis hin zu stärkeren und längeren Nachblutungen.

Viele Betroffene beschäftigt die Frage, ob das Von-Willebrand-Syndrom die Lebenserwartung senkt. In der Regel ist das Von-Willebrand-Syndrom jedoch nur schwach ausgeprägt, sodass Menschen mit dieser Form der Blutgerinnungsstörung eine normale Lebenserwartung haben.

Schwere Komplikationen wie ein unkontrollierbarer Blutverlust kommen nur ausnahmsweise vor und betreffen eher die schwerer ausgeprägten, aber selteneren Erkrankungstypen 2 und 3. Ohne eine angemessene Behandlung kann solch eine Blutung in der Tat lebensbedrohlich sein und die Lebenserwartung möglicherweise verkürzen.

Die meisten Menschen mit Von-Willebrand-Syndrom haben jedoch Typ 1 der Erkrankung. Bei dieser sind die Symptome eher schwach ausgeprägt und erfordern bis auf das Vermeiden von Acetylsalicylsäure (ASS) oft kaum eine weitere Behandlung.

Studien deuten darauf hin, dass der weitverbreitete Typ 1 des Von-Willebrand-Syndroms unter Umständen sogar gesundheitliche Vorteile mit sich bringen kann. Da bei dieser milden Form der Erkrankung die Blutplättchen nicht so leicht verklumpen, ist das Risiko für Arteriosklerose und in der Folge auch für Herzinfarkte oder Schlaganfälle bei den Betroffenen womöglich geringer. Somit könnte theoretisch auch das Risiko, dass solche Erkrankungen die Lebenserwartung verkürzen, sinken.

Share.
Exit mobile version