Vodafone beendet demnächst die Übertragung von öffentlich-rechtlichen Programmen in SD-Qualität. Zu dem Zeitpunkt plant auch die ARD eine große Umstellung.

Der Kabelnetzbetreiber Vodafone will kommendes Jahr die Übertragung von öffentlich-rechtlichen Sendern in der schwachen SD-Bildqualität einstellen. Das teilte das Unternehmen anlässlich der Berliner Funkausstellung (Ifa) mit. Stattdessen werde bei den Sendern Das Erste und den Dritten Programmen zum 7. Januar 2025 auf die bessere HD-Auflösung umgestellt.

Die Änderung erfolgt am selben Tag, an dem die ARD die Verbreitung der SD-Sender per Satellit einstellt. Auch die ARD will dann ihre Programme nur noch im hochauflösenden HD-Signal (1.280 x 720 Pixel) ausstrahlen, wie die Sendeanstalt auf ihrer Seite mitteilt.

Kabelkunden mit bereits HD-fähigen Empfangsgeräten müssten nichts weiter tun, teilt Vodafone mit. Das seien die meisten Kunden, heißt es. Im Netz des Betreibers nutzten zuletzt deutlich weniger als zwei Prozent der Kabelkunden einen TV-Receiver, der ausschließlich SD-Qualität unterstütze.

Haushalte ohne HD-fähigen Fernseher dagegen könnten einen HD-Receiver mit Scart-Anschluss an den Fernseher anschließen. Diese HD-fähigen Geräte lassen sich im Fachhandel erwerben.

Günstige HD-Receiver kosten rund 30 Euro. Vodafone teilte mit, man wolle betroffenen Kunden auch mit Austauschgeräten helfen. Auf die Frage, ob diese Receiver zusätzlich berechnet oder gratis bereitgestellt würden, sagte ein Firmensprecher, dass Details noch nicht feststünden.

Ob Sie die Sender im hochauflösenden HD-Signal empfangen können, können Sie ganz einfach an dem Zusatz „HD“ im Programmnamen in der Senderliste Ihres Fernsehers erkennen. Außerdem erscheint im Fernsehbild ein „HD“ zusätzlich im Senderlogo.

Zudem können Sie über die Infotaste Ihrer Fernbedienung ein Fenster öffnen, das Auskunft über Ihre Empfangsqualität gibt. Hier sollte der derzeit ausgewählte Sender mit dem HD-Zusatzsymbol aufgeführt sein.

Sollten Sie die Programme nicht in HD sehen, sollten Sie einen automatischen Sendersuchlauf starten. Dieser lässt sich bei allen TV-Geräten im Menü des Fernsehers oder bei Ihrem Empfangsgerät wie dem Receiver starten.

Die Tarife, zu denen die Kabelkunden fernsehen, werden wegen des SD-Wegfalls der Öffentlich-Rechtlichen nicht teurer. Für die privaten Programme ändert sich nichts, sie sind weiterhin auch in SD zu sehen. Neben SD und HD gibt es inzwischen die noch bessere „Ultra HD“-Auflösung, die im Kabelfernsehen aber bislang nur in wenigen Sendern angeboten wird.

Das ZDF will etwas später nachziehen: Ab dem 18. November 2025 werden die Programme ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und Kika ausschließlich in HD-Qualität ausgestrahlt und die SD-Verbreitung wird beendet, wie der öffentlich-rechtliche Sender in Mainz mitteilte. Das Ganze soll die Kosten senken.

Von Vodafone hieß es, durch die SD-Abschaltung der Öffentlich-Rechtlichen setze man im Kabelnetz Kapazitäten frei und erhalte einen größeren Gestaltungsspielraum für die künftige Netzgestaltung. „Internetkunden können beispielsweise künftig von mehr Leistung und höheren Datenraten profitieren.“

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