Auf der Packung steht groß Vitamin D, doch als Wirkstoff ist Vitamin D3 angegeben. Der Unterschied ist nicht allen klar. Mitunter ist er jedoch wichtig.
Dass Vitamin D und Vitamin D3 nicht dasselbe sind, ist für die meisten Menschen unerheblich. Wer sich jedoch über die Ernährung oder Vitaminpräparate besser mit dem „Sonnenvitamin“ versorgen möchte, ist unter Umständen gut beraten, den Unterschied zu kennen – etwa bei veganer Lebensweise oder bei bestimmten Erkrankungen.
Kurz gesagt besteht der Unterschied zwischen Vitamin D und Vitamin D3 in der Genauigkeit der Bezeichnungen: „Vitamin D“ ist der Überbegriff für verschiedene fettlösliche Substanzen (sogenannte Calciferole), während mit „Vitamin D3“ eine bestimmte Substanz aus dieser Gruppe gemeint ist (nämlich Cholecalciferol, auch Colecalciferol geschrieben oder kurz Calciol genannt).
Vitamin-D-Präparate zur Nahrungsergänzung, die einem Vitamin-D-Mangel vorbeugen oder einen nachgewiesenen krankhaften Mangel beheben sollen, enthalten meist Vitamin D3. Hier erfahren Sie, warum das so ist, was im Körper mit dem Vitamin D3 passiert und wie der Körper sich selbst mit Vitamin D versorgen kann.
Vitamin D erfüllt im menschlichen Körper viele wichtige Aufgaben: Es ist unter anderem entscheidend für die Stabilität der Knochen und kann auch die Reaktionen des Immunsystems sowie die Funktion von Nerven und Muskeln positiv beeinflussen.
Der Mensch kann Vitamin D – oder genauer: D3 – im Unterschied zu allen anderen Vitaminen selbst bilden. Dabei entsteht in der Leber zunächst Provitamin D3 (7-Dehydrocholesterin), das sich in der Haut anreichert und dort mithilfe von UV-B-Strahlen des Sonnenlichts in Vitamin D3 umwandelt. Daher ist Vitamin D auch als „Sonnenvitamin“ bekannt.
In Deutschland ist die körpereigene Vitamin-D-Bildung nur von etwa März bis Oktober möglich. Wer jedoch in dieser Zeit Hände, Gesicht und Arme 2- bis 3-mal wöchentlich für 5 bis 30 Minuten der Sonne aussetzt, bildet und speichert wahrscheinlich genug Vitamin D, um auch während der Winterzeit gut versorgt zu sein.
Durch die Eigenproduktion von Vitamin D3 deckt der Körper seinen Vitamin-D-Bedarf zu rund 80 bis 90 Prozent. Den Rest steuert die Ernährung bei:
- Natürliches Vitamin D3 ist auch in bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs enthalten. Vergleichsweise hohe Mengen liefern Fischleberöl und fettiger Fisch (wie Hering, Aal, Lachs, Thunfisch, Makrele) sowie Innereien (wie Rinderleber); geringe Mengen stecken in Fleisch, Eigelb und Milch(-produkten).
- Lebensmittel, die Vitamin D2 (Ergocalciferol) beziehungsweise dessen Vorstufe enthalten, können ebenfalls zur Vitamin-D-Versorgung des Menschen beitragen. Im Unterschied zu Vitamin D3 gibt es für diese Form von Vitamin D nur vegane Quellen, etwa Speisepilze (wie Champignons, Steinpilze oder Pfifferlinge), Hefe und Avocado.
Auch Vitamin-D-haltige Arzneien oder Nahrungsergänzungsmittel können Vitamin D3 oder D2 (oder eine andere Form von Vitamin D) enthalten. In den meisten Präparaten – etwa zur Vorbeugung oder Behandlung von Mangelerscheinungen oder als unterstützende Therapie bei Osteoporose – steckt aber Vitamin D3.
Der Grund: Die Zufuhr von Vitamin D3 erhöht den Vitamin-D-Spiegel vermutlich deutlich stärker als Vitamin D2. Fachleute empfehlen daher in der Regel, zur Nahrungsergänzung vorzugsweise Vitamin-D3-Präparate einzusetzen.
Allerdings ist körpereigenes oder von außen zugeführtes Vitamin D3 – ebenso wie Vitamin D2 – inaktiv. Damit es seine Wirkung im Körper entfalten kann, muss es sich erst in biologisch aktives Vitamin D (Calcitriol) umwandeln. Diese Aktivierung findet in mehreren Schritten in der Leber und den Nieren statt.
Im ersten Schritt zur Aktivierung von Vitamin D3 entsteht in der Leber die Vitamin-D-Speicherform namens Calcidiol (25-Hydroxycholecalciferol, kurz 25-OH-Calciferol): Das ist die häufigste Form von Vitamin D im Blutkreislauf. Um die Vitamin-D-Versorgung zu beurteilen, lassen Ärztinnen und Ärzte daher meist den Calcidiol-Wert im Blut messen.
Doch Achtung: Bestimmte Erkrankungen (wie etwa ein Leberversagen oder eine fortgeschrittene Nierenerkrankung) können die Umwandlung und Aktivierung von Vitamin D stören. Für Betroffene sind inaktive Formen wie Vitamin D3 dann nicht verwertbar, sodass sie möglicherweise eine Nahrungsergänzung mit der aktiven Form von Vitamin D brauchen.
Der Begriff „Vitamin D“ umfasst eine Gruppe verschiedener fettlöslicher Substanzen – darunter Vitamin D3 (Fachbegriff: Cholecalciferol): Das ist die Form von Vitamin D, die der Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst bilden kann und die auch in manchen tierischen Lebensmitteln sowie in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln steckt. Um im Körper zu wirken, muss Vitamin D3 in der Leber und den Nieren in seine aktive Form umgewandelt werden.
Die meisten Menschen brauchen sich über den Unterschied zwischen Vitamin D und Vitamin D3 keine Gedanken zu machen. Die Umwandlung in aktives Vitamin D kann jedoch durch bestimmte Erkrankungen gestört sein, sodass für eine ausreichende Versorgung möglicherweise die direkte Zufuhr der aktiven Form nötig ist.