Nein, die Aufgabe kommt zu früh

Vincent Kompany also. Nach wochenlanger Suche nach einem Top-Trainer entscheiden sich die Bayern nun für einen 38-jährigen Trainernovizen. Es heißt sogar, der Belgier habe von Anfang an auf der Liste des Rekordmeisters gestanden. Die Bayern gehen mit der Verpflichtung von Kompany ein absolutes Wagnis ein.

Nach anderthalb Jahren ständiger Unruhe, Personalwechseln in den wichtigsten Führungspositionen und einer absurden Suche nach einem neuen Übungsleiter bräuchten die Bayern Erfahrung statt einer innovativen Traineridee, so romantisch sie auch klingen mag. Kompany war Führungsspieler, lernte unter Pep Guardiola, war Kapitän bei Manchester City. Danach Trainer für zwei Jahre in Belgien, dann kam Burnley in England. Vincent Kompany stieg erst mit dem Klub in die Premier League auf, dann direkt wieder ab. Und nun also die Bayern?

Dem ehemaligen Weltklasse-Verteidiger wird viel Potenzial nachgesagt, einmal auch ein Weltklasse-Trainer zu werden. Manche Fußball-Romantiker werfen schon ein: Bei Xabi Alonso (den die Bayern ja als A-Lösung holen wollten) und Bayer Leverkusen ging es auch gut. Ja, aber Leverkusen ist nicht der FC Bayern, wo ein neuer Trainer keine Zeit hat, um sich an so eine Mammutaufgabe zu gewöhnen, in Ruhe in sie hineinzufinden. Vincent Kompany hat am Ende weniger zu verlieren als der Rekordmeister. Aber die Aufgabe kommt für den Belgier zu früh.

„Wir werden eine gute Lösung finden. Ein sehr guter Freund von mir sagt immer: Das Beste kommt zum Schluss“, sagte Bayerns Sportboss Max Eberl zuletzt. An dieser Aussage wird sich Eberl messen lassen müssen – sonst werden auch ihm am Ende womöglich einige unangenehme Fragen gestellt.

Share.
Exit mobile version