Torfestival in der Champions League

Vizemeister überragt: Stuttgart feiert fulminanten Sieg


Aktualisiert am 11.12.2024 – 22:58 UhrLesedauer: 2 Min.

Angelo Stiller: Der Nationalspieler erzielte das erste Stuttgarter Tor. (Quelle: IMAGO/JOERAN STEINSIEK)

Nach fünf Spielen musste der VfB Stuttgart um den Einzug in die Zwischenrunde bangen. Nach Spiel Nummer sechs ist klar: Der Vizemeister darf wieder hoffen.

Der VfB Stuttgart hat mit einer fulminanten Leistung die Young Boys aus Bern geschlagen. In der Champions League gewann der deutsche Vizemeister sein Heimspiel mit 5:1. Dabei lagen die Schwaben nach fünf Minuten bereits mit 0:1 zurück, meldeten sich aber in der Folge beeindruckend zurück und verwandelten das heimische Stadion in den Schauplatz eines Torfestivals. Dabei erzielten gleich fünf verschiedene Spieler die Stuttgarter Tore.

Angelo Stiller (25.), Enzo Millot (53.), Chris Führich (61.), Josha Vagnoman (66.) und Yannik Keitel (75.) waren gegen die Schweizer erfolgreich. In der Tabelle hat der VfB nun sieben Punkte auf dem Konto und darf wieder darauf hoffen, noch die Zwischenrunde zu erreichen.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hatte von seiner Mannschaft eine Reaktion auf die 1:5-Klatsche bei Roter Stern Belgrad vor zwei Wochen gefordert – und er bekam sie. Dabei begann der Abend aus Sicht der Schwaben denkbar ungünstig. Keine sechs Minuten waren gespielt, als Lakomy mit einem Schuss aus rund 20 Metern zur Führung für Bern traf. Stuttgarts Nationaltorwart Alexander Nübel, der schon im Ligaspiel gegen Union Berlin (3:2) vergangenen Freitag gepatzt hatte, sah dabei nicht wirklich gut aus.

Lakomys Jubel war emotional: Der Mittelfeldspieler hielt ein Trikot seines Teamkollegen Meschack Elia hoch, der Rest der Mannschaft versammelte sich neben und hinter ihm. Die Young Boys hatten vor der Partie mitgeteilt, dass ein Sohn des kongolesischen Stürmers überraschend nach kurzer Krankheit gestorben und Elia daraufhin noch vor dem Spiel wieder abgereist sei. Vor dem Anpfiff gab es eine Schweigeminute, beide Teams spielten mit Trauerflor.

Die Stuttgarter übernahmen nach dem Rückstand zwar recht zügig das Kommando und verdienten sich den Ausgleich durch Stiller nach einem feinen Doppelpass mit seinem Nationalmannschaftskollegen Vagnoman. In der ersten Halbzeit leisteten sich die Gastgeber bei aller Dominanz aber zu viele Ungenauigkeiten. Ein viel zu unpräzises Zuspiel von Atakan Karazor auf Chris Führich in sehr aussichtsreicher Position war exemplarisch dafür (36.).

Auch in der zweiten Hälfte waren die Stuttgarter, bei denen Kapitän Karazor zur Pause in der Kabine geblieben war, klar spielbestimmend. Der Unterschied zur ersten Halbzeit: Sie agierten nun deutlich präziser und entschlossener.

Das 2:1 fiel allerdings kurios. Nachdem Rieder über die rechte Seite in den Strafraum gelaufen war, hob der Linienrichter die Fahne. Die Berner hörten auf zu spielen, Millot traf per Flachschuss. Ein ausführlicher Videocheck ergab, dass der Ball zuvor offenbar doch nicht im Aus gewesen war – das Tor zählte.

In der Folge fielen die Gäste regelrecht auseinander. Führich traf mit einem sehenswerten Schlenzer in den rechten Winkel, Vagnoman nach einer Flanke von Millot. Der für Karazor eingewechselte Keitel erhöhte per Distanzschuss sogar noch auf 5:1. Es war Stuttgarts erster Heimsieg in der Königsklasse seit dem 3:1 gegen Unirea Urziceni am 9. Dezember 2009 – und was für einer.

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