Formel 1
Chaotisches Rennen in Katar: Verstappen holt sich den Sieg
Aktualisiert am 01.12.2024 – 18:52 UhrLesedauer: 3 Min.
In einem chaotischen und bis zum Ende spannenden Rennen behält Max Verstappen die Nerven. Dabei profitiert er von einer Strafe gegen seinen Konkurrenten.
Max Verstappen hat sich in einem ereignisreichen Rennen von Katar den Sieg gesichert. Der Niederländer, der sich am Samstag eigentlich die Pole Position gesichert hatte, dann aber einen Startplatz strafversetzt worden war, schnappte sich gleich am Start die Führung von Mercedes-Pilot George Russell. Lando Norris im McLaren fuhr von Platz drei auf Platz zwei vor und machte sich über fast die gesamte Renndistanz an die Verfolgung des Weltmeisters.
Die Entscheidung kam rund zehn Runden vor Schluss, als Norris eine Stop-and-Go-Strafe erhielt, weil er während einer gelben Flagge nicht ausreichend verlangsamt hatte. Zehn Sekunden musste er in seiner Box halten und fiel ganz ans Ende des Feldes zurück. Am Ende erreichte er immerhin noch den zehnten Platz. Bitter ist die Strafe für McLaren auch, weil sie dadurch in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft Boden auf Ferrari verlieren. Beim letzten Rennen in Abu Dhabi ist damit weiter alles offen.
Verstappen fuhr den Sieg im Anschluss souverän nach Hause. Charles Leclerc im Ferrari und Norris‘ McLaren-Teamkollege Oscar Piastri komplettierten das Podium.
Geprägt war das Rennen auch von einigen Unfällen und Reifenplatzern, die insgesamt drei Safety-Car-Phasen auslösten. Unter anderem der Deutsche Nico Hülkenberg schied vorzeitig aus. Verstappen ließ sich von all dem aber nicht irritieren.
An Motivation mangelte es Verstappen auch eine Woche nach dem WM-Triumph nicht. Erst recht nicht, nachdem ihm drei Stunden nach der Qualifikation die Pole Position wieder aberkannt worden war. Der Vorwurf: Er war zwischendurch zu langsam unterwegs. Leidtragender beim konkreten Vorfall war Russell, der durch die Startplatzstrafe gegen Verstappen auf Startplatz eins rückte. Verstappen musste als Zweiter auf die schmutzige Seite der Strecke.
Erst dahinter kamen die McLaren, die im Sprint den Sieg unter sich ausgemacht hatten, als Norris Piastri auf den allerletzten Metern noch als Dank für dessen zurückliegende Helferdienste vorbeigelassen hatte. Norris hatte im Qualifying danach Platz drei, Piastri Rang vier geschafft. Immerhin vor den beiden Ferraris – Leclerc startete von Position fünf, Sainz von sieben. Und der Auftrag der Scuderia war klar: Sie durften zusammen nicht mehr als 15 Punkte weniger holen als Norris und Piastri, um die Chancen auf die Team-WM zu wahren.
Hieß auch: Attacke gleich am Start, bei dem Russell zum großen Verlierer wurde. Von Platz eins auf drei bis zur ersten Kurve. Verstappen zog vorbei und auch Norris. Der Brite versuchte es ganz innen auch noch gegen seinen WM-Bezwinger, kam aber an Verstappen nicht vorbei. Hinter den ersten Drei: Leclerc, Piastri, Sainz.
Nicht nur einen schlechten Start erwischte Rekordweltmeister Lewis Hamilton, als er von sechs auf neun zurückfiel. Er ruckelte auch noch zu früh los: „Tut mir leid, Jungs“, funkte er umgehend an die Box. Zur Strafe bekam er für den Fehlstart im zweiten Mercedes auch noch fünf Sekunden aufgebrummt.
Das alles passte in ein ohnehin schon ernüchterndes Wochenende für den 105-maligen Grand-Prix-Gewinner. „Ich bin nicht mehr schnell“, hatte er nach dem Sprint-Qualifying schon eingestehen müssen. In der Boxengasse war er aber im Rennen dann zu schnell, auch dafür gab es eine Strafe und Hamilton hatte keine Chance mehr auf WM-Punkte.
Verstappen dagegen blieb auch nach einer Safety-Car-Phase an der Spitze. Nach einem Startunfall, an dem auch Nico Hülkenberg im Haas beteiligt war, ließ der Weltmeister Norris und dem Rest beim Re-Start einmal mehr keine Chance.
Dahinter schnappte sich Piastri zügig Leclerc – die Mission Team-Titel war in vollem Gange. Auf der Strecke konnten zunächst weder Norris Verstappen, noch Piastri Russell überholen. Dafür sorgte im Fall von Russell ein klemmendes rechtes Hinterrad. Der Reifenwechsel dauert zu lange, der Las-Vegas-Sieger fiel erstmal weit zurück.