In einem abgelegenen Gebiet in Australien wurde ein Mädchen vermisst. Nun ist klar: Sie wurde von einem Krokodil getötet.

Bei der Suche nach einem im Norden Australiens vermissten Kind haben die Einsatzkräfte menschliche Überreste entdeckt. Polizeiangaben zufolge wurde die Zwölfjährige wie befürchtet Opfer eines Krokodilangriffs.

Die Überreste seien in dem Gewässer gefunden, berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf die Polizei. „Die Bergung ist erfolgt“, sagte Polizeisprecherin Erica Gibson. Der Fund sei „extrem grausam, traurig und niederschmetternd“ gewesen.

Das Mädchen war mit seiner Familie in dem Gebiet nahe der Aborigine-Gemeinde Nganmarriyanga – etwa 360 Kilometer südwestlich von Darwin – in Urlaub. Zusammen mit mehreren Familienmitgliedern war es im Mango Creek schwimmen, als es plötzlich verschwand. In unmittelbarer Nähe soll anschließend ein Krokodil gesichtet worden sein. Seither lief eine aufwendige Suchaktion nach der Vermissten.

In der Region leben sowohl Salzwasser- als auch Süßwasserkrokodile, wobei die bis zu sechs Meter langen Salzwasserkrokodile als weitaus gefährlicher und extrem aggressiv gelten.

Laut Gibson deuten die gefundenen Überreste auf einen Krokodilangriff hin. „Es waren extrem schwierige 36 Stunden für die an der Suche beteiligten Rettungskräfte“, sagte sie. Die Familie sei „in einem Zustand extremen Schocks und Unglaubens“. Die Tragödie sei eine eindringliche Erinnerung daran, dass es in den Gewässern des Northern Territory immer Krokodile geben könne.

Bereits Stunden zuvor hatten Beamte ein T-Shirt des Mädchens gefunden. Das Kleidungsstück war flussaufwärts von der Stelle entdeckt worden, an der das Kind zuletzt gesehen wurde. Die Einsatzkräfte waren mit Booten und einem Hubschrauber im Einsatz. Polizeiminister Brent Potter hatte aber schon am Mittwoch erklärt, dass es wohl keine Hoffnung mehr gebe, das Mädchen lebend zu finden.

Der Regierung des Northern Territory zufolge leben in der Region mehr als 100.000 Krokodile. Durchschnittlich kommt es in ganz Australien zu zwei tödlichen Krokodilangriffen pro Jahr.

Erst im Juni hatten Mitglieder einer Aborigine-Gemeinde im Northern Territory ein „Problemkrokodil“, das sich wiederholt Tieren und Menschen genähert hatte, erschossen und gemeinschaftlich verspeist.

Share.
Exit mobile version