Vollbusige Frauen, verrückte Sexspielzeuge und jede Menge ältere Herren mit Kameras: t-online hat die Erotikmesse Venus in Berlin besucht. Fazit: Männer kommen wie immer zuerst.

Zwei nackte Frauen verwöhnen sich gegenseitig mit erotischen Zärtlichkeiten. Zwischen ihnen ist an einer Metallstange ein Dildo befestigt, dazu dröhnt aus den Boxen „Candy Shop“ vom Rapper 50 Cent. Das Publikum, das fast ausschließlich aus Männern besteht, starrt gebannt auf den Sexakt. Fast alle filmen die Frauen mit ihren Handys – zum Anschauen, für später.

Das Publikum abseits der Live-Sex-Szene ist vielfältiger. Viele Paare entdecken gemeinsam neue Sexspielzeuge oder besondere Dessous. Frauengruppen schmunzeln mit dem Sektglas in der Hand über die Größe der ausgestellten Dildos. Wer es härter mag, wird in der Kinky Area fündig. Dort liegen allerlei Peitschen, Rohrstöcke und Maulkorbmasken aus. Mit dem nötigen Kleingeld können sich Interessierte für mehrere Tausend Euro ein BDSM-Bett zusammenstellen – wahlweise mit Andreaskreuz und Seilen an allen Ecken für erotische Fesselspiele. Wer sparen will, kann sich bei einem Anbieter, der auf der Venus vertreten ist, eine Wohnung in Berlin mit einem solchen Bett für einen Abend mieten. Rumsauen ist dort erlaubt, das Putzen übernehmen andere.

Die Venus bedient erotische Fantasien, die sich sonst nur hinter zugezogenen Gardinen oder in den Gedanken abspielen. Viele Besucher nehmen die Plattform für schlüpfrige Themen dankbar an. Messebesucher Mitch und Mandy sind extra für die Venus aus der Schweiz angereist. „Sex ist unser größtes Hobby“, sagen sie. Die eigene Sexualität auszuleben, sei ein guter Ausgleich zum Alltag. An der Venus begeistere sie vor allem die Atmosphäre, die sie sehr schön finden, weil sie sich mit anderen ganz ungeniert über Sex austauschen können. Katharina, Mario und Chris aus Sachsen-Anhalt sind einfach neugierig, „was es hier so gibt“. Sex und sexuelle Vorlieben sind Themen, über die man offen reden sollte, findet das Trio.

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