Der beliebte Ruhrtalradweg ist derzeit wegen Bauarbeiten gesperrt, was zu heftigen Reaktionen führt. Vandalismus, umgeworfene Zäune und tätliche Angriffe auf Bauarbeiter sind die Folge.

In Essen ist seit dem 1. Juli 2024 der Ruhrtalradweg in der Heisinger Aue gesperrt, was viele Radfahrer und Fußgänger enttäuscht – sie nutzen den idyllischen Weg entlang der Ruhr gerne.

Grund der Sperrung ist der Bau einer neuen Brücke durch die Stadtwerke. Dieser soll den Weg verbessern und den Altarm der Ruhr erschließen. Ein sogenannter „Düker“ wird dafür von Überruhr zur Wuppertaler Straße verlegt und kreuzt dabei den Ruhrtalradweg. Die neue Brücke soll die Ruhr und den Altarm in der Heisinger Aue verbinden.

Um das Risiko von Hochwasser, Schnee, Eis und matschigem Untergrund zu umgehen, müssten die Arbeiten zwingend im Sommer stattfinden. Viele Nutzer des Weges scheinen davon jedoch wenig begeistert zu sein – und die Sperrung mitunter gar nicht zu akzeptieren.

Wie unter anderem „Radio Essen“ und die „Waz“ berichten, klagen die Stadtwerke über vermehrten Vandalismus an der Baustelle. So sollen Baumaschinen beschädigt, Zäune umgeworfen und Flüssigkeitsbehälter durchlöchert worden sein.

In den Gefäßen habe sich zwar nur Wasser befunden, die hätten die Täter jedoch nicht wissen können, so ein Stadtwerkesprecher gegenüber dem Essener Radiosender. Demnach hätte durch die Beschädigung auch eine gefährliche Flüssigkeit ins Erdreich des Naturschutzgebiets gelangen können, was die Täter billigend in Kauf genommen hätten. Besonders am Wochenende käme es immer wieder zu solchen Vorfällen.

Am Donnerstag sei die Situation dann Berichten zufolge völlig eskaliert. Ein Radfahrer habe einen Bauzaun umgetreten und dadurch einen Bauarbeiter verletzt. Die Polizei bestätigt den Vorfall gegenüber „Radio Essen“ bereits. Gegen 15.20 Uhr seien die Beamten demnach wegen einer Körperverletzung alarmiert worden. Laut „WAZ“ habe der Mann den Baggerfahrer sogar regelrecht zusammengeschlagen.

Immerhin: Der geschädigte Mann sei ansprechbar gewesen, ein Rettungswagen war vor Ort, um medizinische Hilfe zu leisten. Der Radfahrer ist flüchtig, die Polizei sucht nun nach Zeugen für den Vorfall.

Die Sperrung des Weges soll voraussichtlich noch bis Mitte Oktober 2024 dauern. Wenn alles gut geht, wird die Brücke dann fertig sein und wieder für den Radverkehr freigegeben.

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