Setzt sich der Trend fort?

USA melden schlimmstes Norovirus-Jahr auf Kreuzfahrtschiffen


05.01.2025 – 15:04 UhrLesedauer: 2 Min.

Große Fahrt: Ein Kreuzfahrtschiff der Princess Cruises dockt in Port Canaveral im US-Bundesstaat Florida (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/Richard Tribou)

Die US-Seuchenkontrolle spricht vom schlimmsten Norovirus-Jahr auf Kreuzfahrtschiffen seit einem Jahrzehnt. Was Passagiere tun sollten.

Die Kreuzfahrtbranche wächst weltweit mit immer größeren Schiffen und steigenden Passagierzahlen, doch eine Schattenseite des Booms wird zunehmend sichtbar: Laut den US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) war 2024 mit 16 Fällen das schlimmste Jahr für Magen-Darm-Ausbrüche auf US-Kreuzfahrtschiffen seit über einem Jahrzehnt. Besonders häufig wurde das hochansteckende Norovirus nachgewiesen, das allein im Dezember fünf Schiffe befiel, darunter Kreuzer von Cunard Line, Holland America und Princess Cruises. Ob es sich um einen dauerhaften Trend handele, sei aber unklar.

Infektionskrankheitsexperte Dr. William Schaffner sagte dem US-Fernsehsender CNN: „Das Norovirus ist als Kreuzfahrtvirus bekannt, da es sich in dicht besiedelten Umgebungen schnell verbreitet.“ Eine Infektion erfordere nur wenige Viruspartikel. Schaffner: „Das bedeutet, wenn sie mit ihren Fingern eine kontaminierte Oberfläche berühren, können sie Viruspartikel aufnehmen und diese später beim Berühren ihres Mundes in den Körper einführen und eine Infektion auslösen.“

Neben Norovirus-Fällen gab es 2024 auch Magen-Darm-Ausbrüche durch Salmonellen und E. coli, so der CDC-Bericht. Die Ursachen blieben in manchen Fällen unklar, was Fragen nach Präventionsmaßnahmen aufwirft.

Zum Vergleich: Wenn ein Ausbruch in den Daten der CDC auftaucht, bedeutet dies, dass drei Prozent oder mehr der Passagiere und der Besatzung gastrointestinale Symptome zeigten.

Während die Kreuzfahrtindustrie betont, dass solche Ausbrüche verhältnismäßig selten passieren, empfiehlt die CDC Reisenden, nicht an Bord zu gehen, wenn sie sich krank fühlen. Schaffner: „Bleiben Sie zu Hause und buchen Sie auf eine spätere Kreuzfahrt um.“ Außerdem seien Hygienevorkehrungen wie häufiges Händewaschen strikt einzuhalten. „In diesem Fall sind Seife und Wasser tatsächlich besser als die von uns verwendeten hygienischen Handtücher oder Lotionen, denn das Norovirus wird durch den Alkohol in den Handtüchern und Lotionen nicht sehr beeinträchtigt“, so Schaffner. Zeigten sich dennoch Symptome, müsse sofort medizinisches Personal an Bord informiert werden.

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