Bis zu drei Jahre Gefängnis

US-Tourist droht Haftstrafe in Japan – das ist der Grund


19.11.2024 – 14:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Torii-Tor des Meiji-Schreins in Tokio: Hier werden die Seelen des Kaisers Meiji-tenno und seiner Frau Shoken-kotaigo verehrt. (Quelle: fernweh via imago-images.de)

Wieder ein Vorfall, bei dem ein Tourist sich danebenbenommen hat. Diesmal wurde ein Schrein zur Verehrung eines japanischen Kaisers beschädigt.

Einem 65 Jahre alten amerikanischen Touristen wird vorgeworfen, die Säule des Torii-Tores am Meiji-Schrein in Tokio beschädigt zu haben. Steve Lee Hayes wurde am Mittwoch von der Tokioter Polizei wegen mutmaßlicher Sachbeschädigung verhaftet, wie CNN von der örtlichen Polizei erfuhr. Er soll mit seinen Fingernägeln Buchstaben in das hölzerne Tor geritzt haben.

Die japanische Rundfunkanstalt NHK berichtet, dass es sich bei den fünf eingeritzten Buchstaben vermutlich um den Familiennamen des Touristen handelt. Die Polizei habe den Verdächtigen anhand der Bilder einer Überwachungskamera identifizieren können und leitete eine Untersuchung ein.

Hayes, der mit seiner Familie Japan bereiste, sieht nun mindestens einer Geldbuße von bis zu 300.000 Yen (umgerechnet etwa 1.918 Euro) entgegen. Im schlimmsten Fall könnte das Urteil aber auch auf drei Jahre Gefängnis lauten, so CNN.

Der Meiji-Schrein, ein bedeutendes kulturelles und historisches Wahrzeichen Tokios, wurde ursprünglich 1920 zu Ehren von Kaiser Meiji und Kaiserin Shoken eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Komplex zerstört und in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut. Die Eingänge des Schreins sind durch riesige hölzerne Tore gekennzeichnet, die als Torii bekannt sind und durch ihre charakteristischen geschwungenen Balken auffallen.

Der Vorfall ist nur einer in einer Reihe ähnlicher Ereignisse, die zuletzt Schlagzeilen machten. Im September hatte der Fall eines 61-jährigen Österreichers Empörung ausgelöst. Der Mann wurde verhaftet, weil er auf dem Gelände eines Schreins in Kesennuma Geschlechtsverkehr mit einer Frau hatte (hier mehr dazu). Bereits 2023 war ein Kanadier (17) von der Polizei verhört worden, nachdem er in Nara einen Namen in eine Holzsäule eines Unesco-gelisteten Tempels geschnitzt hatte.

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