Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich im Insolvenzverfahren. Doch mehrere Kaufinteressenten haben Angebote abgegeben. Einer kennt das Unternehmen besonders gut.

Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhaus steht zum Verkauf. Interesse an dem Unternehmen hat wohl auch ein Geschäftsmann aus den USA. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, könnte sich Richard Baker mit seinem Unternehmen NRDC eine Übernahme von Galeria vorstellen.

Erfahrung hätte er, denn vor der Fusion von Karstadt und Kaufhof war Baker bereits über die zu seinem Portfolio gehörende kanadische Handelskette Hudson’s Bay Company (HBC) für einige Jahre Eigentümer von Galeria Kaufhof. Damals ging es mit dem Unternehmen deutlich bergab und HBC entschied, an die Signa-Gruppe unter Leitung von René Benko zu verkaufen.

Verwalter hat straffen Zeitplan

Wie der Galeria-Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus in der vergangenen Woche bekannt gab, sind insgesamt noch zwei Interessenten im Rennen. „Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel“, sagte er. Um wen es sich bei dem anderen Interessenten handelt, ist weiterhin nicht bekannt.

Denkhaus will das Prozedere rund um die Insolvenz schnell in Gang bringen. „Wir wollen schon bis Ende April einen Insolvenzplan vorlegen. Nach einer Prüfung durch das Amtsgericht Essen soll die Gläubigerversammlung am 28. Mai entscheiden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Ein Kernelement dieses Sanierungsplans sei der Verkauf des Unternehmens an einen Investor.

In der Tagesschau hatte der Insolvenzverwalter am Dienstag gesagt: „Unser Ziel ist es, dass wir in der nächsten Woche beurkunden und in der nächsten Woche dann kommunizieren, wer der zwei Kandidaten den Zuschlag erhalten hat.“ Nimmt die Gläubigerversammlung den Insolvenzplan an, muss er vom Insolvenzgericht erneut bestätigt werden. Anschließend kann das Gericht das Insolvenzverfahren aufheben.

Dritte Insolvenz von Galeria

Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Am Montag hatte das Gericht das Insolvenzverfahren eröffnet. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren.

Aktuell gibt es noch 92 Filialen. Wie viele es künftig sein werden, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens „60 plus X“ Filialen gehen. „Wie groß dieses X ist, wissen wir heute noch nicht“, hatte er in der vergangenen Woche gesagt. Aktuell beschäftigt der bislang zur Signa-Gruppe gehörende Konzern rund 12.800 Menschen. Als entscheidend für den Erhalt der jeweiligen Filialen gilt die Höhe der Miete.

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