Ein Jahr Gefängnis

Britischer Teenager in Dubai wegen Urlaubs-Affäre verurteilt


12.12.2024 – 11:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Marcus F. aus dem Nordlondoner Ortsteil Tottenham: Der Teenager wurde im September festgenommen und jetzt verurteilt. (Quelle: Detained in Dubai)

Ein junger Mann macht mit seinen Eltern Urlaub in Dubai. Er lernt eine andere Touristin kennen, die beiden kommen sich näher. Jetzt sitzt er im Gefängnis.

Ein britischer Teenager ist in Dubai zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er Sex mit einer anderen Urlauberin gehabt haben soll. Das britische Außenministerium bestätigte, Kontakt mit seiner Familie zu haben und den jungen Mann zu unterstützen.

Der 18-jährige Brite war Ende August gemeinsam mit seinen Eltern in das für Luxus und Wolkenkratzer bekannte Emirat gereist, um Urlaub zu machen. Wie britische Medien berichten, lernte er dort eine andere Urlauberin aus Großbritannien kennen.

Die 17-Jährige und der 18-Jährige wurden intim miteinander. Nach der Rückkehr des Mädchens nach Großbritannien entdeckte die Mutter der Jugendlichen Bilder und Chats auf dem Handy ihrer Tochter, die die Urlaubsromanze verrieten. Die Frau wandte sich den Berichten zufolge daraufhin an die Polizei in Dubai – und die nahm den 18-Jährigen in seinem Hotel fest.

Das war im September. Laut der Hilfsorganisation „Detained in Dubai“ wurde der junge Mann drei Tage lang auf der berüchtigten Polizeiwache al-Barsha festgehalten. Er habe weder telefonieren noch mit seinen Eltern sprechen dürfen.

Anschließend habe er unter Hausarrest gestanden und Dubai nicht verlassen dürfen. Seine Eltern mussten eine Unterkunft bezahlen, die sie umgerechnet rund 2.500 Euro im Monat gekostet habe.

Über die Beziehung zu der nur wenige Monate jüngeren Jugendlichen hatte der Teenager „Detained in Dubai“ zufolge gesagt: „Wir mochten uns beide sehr, aber sie hielt die Sache ihrer Familie gegenüber geheim.“ Die Eltern des Mädchens seien sehr streng, habe der 18-Jährige erklärt.

Die Hilfsorganisation zeigte sich enttäuscht von der britischen Regierung. Das Urteil sei „eine Blamage für Großbritannien“, die Regierung gebe „Handelsabkommen Vorrang vor Menschenleben“. Der 18-Jährige werde nun Berufung einlegen.

An andere Touristen gewandt fragte Radha Stirling, die Gründerin von „Detained in Dubai“: „Ist Dubai wirklich der Ort, an den man gehen muss, um cool zu sein?“ In der Realität sei Dubai nicht cool – sondern ein insbesondere für junge Menschen gefährlicher Ort.

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