Urlauber-Register startet am 2. Dezember 2024 – harsche Kritik

Persönliche Angaben erforderlich

Neues Urlauberregister startet auf Mallorca – harte Kritik

Auf Mallorca müssen Touristen künftig umfangreiche Daten hinterlegen. Die neuen Regeln bekommen scharfe Kritik aus der Hotel- und Reisebranche.

Touristen sind ab dem 2. Dezember auf Mallorca verpflichtet, umfangreiche persönliche Daten zu hinterlegen. Dies betrifft nicht mehr nur Hotelgäste, sondern künftig auch Urlauber, die über Ferienvermieter, Mietwagenfirmen oder Reisebüros buchen. Die „Mallorca Zeitung“ berichtet, dass Hoteliers und Vermieter entsetzt sind über die neuen Anforderungen.

Laut den neuen Vorgaben müssen von jedem Reisenden rund 40 persönliche Angaben gemacht werden, darunter vollständiger Name, Geschlecht, Ausweisnummer sowie E-Mail-Adresse und Telefonnummern. Auch Informationen wie der Verwandtschaftsgrad bei minderjährigen Mitreisenden sollen erfasst werden.

Die Branche kritisiert vor allem den bürokratischen Aufwand und mögliche Verletzungen der Privatsphäre. Anwalt José Antonio Fernández de Alarcón erklärte dem „Diario de Mallorca“, dies sei besonders problematisch, wenn mehrere Urlauber gleichzeitig an einer Rezeption einchecken wollen und eine Vielzahl von Daten abgefragt werden müssen. Er hält das Register für unvereinbar mit EU-Vorgaben.

Verbände zeigen sich wenig überzeugt von den Maßnahmen und fürchten Datenlecks und Probleme bei der Übermittlung bei der Buchung von Ferienwohnungen über Portale wie Booking.com oder Airbnb. Daher ist der Ruf nach einem Stopp für das Register laut – man solle erst einen Konsens erarbeiten, fordern Reisebüros und Mietwagenanbieter.

Die spanische Staatssekretärin für Tourismus, Rosario Sánchez, versuchte indes zu beruhigen. Sie betonte laut „Mallorca Zeitung“, dass das Ministerium weiterhin mit Vertretern der Branche zusammenarbeiten wolle und bis zum 13. Dezember Eingaben für Änderungen möglich seien. Das Register wurde bereits 2021 von der spanischen Regierung beschlossen, die Einführung ist wegen IT-Problemen aber mehrfach verschoben worden.