Schlammlawinen und Überflutungen
Italien versinkt im Unwetter-Chaos – Warnungen in Österreich
Aktualisiert am 17.11.2025 – 13:41 UhrLesedauer: 3 Min.
In Italien herrscht Ausnahmezustand: Nach Unwettern stehen Straßen unter Wasser, Erdrutsche begraben Häuser unter sich. In Österreich kündigt sich gleichzeitig ein markanter Wintereinbruch an.
Schwere Unwetter haben Teile Nord- und Mittelitaliens heimgesucht. In den Regionen Ligurien, Toskana und Emilia-Romagna kam es zu Schlammlawinen, Überflutungen und Erdrutschen. Innerhalb von nur zwölf Stunden fielen mancherorts bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter, berichten italienische Medien übereinstimmend.
Besonders kritisch ist die Lage in Brazzano di Cormons in der Region Friaul-Julisch Venetien. Dort wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Haus von einem Erdrutsch mitgerissen. Eine Person konnte lebend geborgen und mit einem Beinbruch ins Krankenhaus von Udine gebracht werden.
Zwei weitere Personen gelten laut Feuerwehr als vermisst: ein deutscher Staatsbürger, der in dem Ort ein Geschäft betreibt, sowie eine ältere Frau, der er zu Hilfe kommen wollte. Beide sollen sich in der Nähe der verschütteten Gebäude aufgehalten haben. Drei Häuser wurden vollständig von Geröll und Schlamm begraben, mehrere weitere beschädigt.
Aufnahmen der italienischen Feuerwehr zeigen die laufenden Suchmaßnahmen nach den beiden Vermissten.
Die Unwetter trafen auch die ligurische Küste rund um Genua schwer. In Pegli, einem Stadtteil im Westen von Genua, gab eine Gartenmauer dem gewaltigen Wasserdruck nach. Schlamm und Geröll rutschten auf die darunterliegende Straße und begruben mehrere Fahrzeuge unter sich. Verletzt wurde niemand, jedoch musste die betroffene Straße gesperrt werden, Gas- und Stromleitungen wurden abgeschaltet. In anderen Teilen Genuas verwandelten sich kleine Bäche in reißende Ströme.
Zwischen Voltri und Sampierdarena, westlich des Zentrums von Genua, löste ein weiteres Wetterphänomen Chaos aus: Ein starker Fallwind stürzte auf die Küste herab und entwickelte sich lokal zu einer Art Tornado. Die heftigen Böen warfen Lieferwagen um, entwurzelten Bäume und schleuderten Container durch die Luft. In Genua selbst fiel ein Baum auf die Standseilbahn Sant’Anna. Der Betrieb wurde eingestellt, die Passagiere mussten aus der blockierten Kabine befreit werden.
In Marina di Carrara, einem Ort an der toskanischen Küste, standen Autos bis zu den Türen im Wasser – die Insassen saßen stundenlang in ihren Fahrzeugen fest.














