Die Fußball-Europameisterschaft findet in Deutschland statt. In unserem Newsticker finden Sie alle wichtigen Meldungen rund um das Turnier.

Zum ersten Mal seit der Fußball-WM 2006 rollt der Ball im Rahmen eines internationalen Männerturniers wieder in Deutschland. Mit t-online haben Sie das aktuelle Geschehen jederzeit kompakt im Überblick.

Trotz anfänglicher Ausschreitungen und Transportproblemen sowie der Geringschätzung durch ausländische Fußball-Fans hat die Stadt Gelsenkirchen nach dem vierten und letzten EM-Spiel in der Arena eine positive Bilanz gezogen. Alle Beteiligten „haben rund um die Uhr gearbeitet und alles dafür getan, um den Gästen aus Europa und der Welt ein unvergessliches Fußballfest zu bereiten“, erklärte Oberbürgermeisterin Karin Welge. Nach ihrer ausdrücklichen Ansicht wären die 1600 Volunteers für insgesamt 370.000 Besucher das „freundliche Gesicht der Stadt“ gewesen.

Welge lobte außerdem nach den Schwierigkeiten beim ersten EM-Match in der Schalker Arena zwischen England und Serbien das gemeinsame Fehlermanagement von Behörden und Einsatzkräften. „Bei einem solchen Großereignis kann nicht von Beginn alles glatt laufen. Aber wir haben die Probleme rasch erkannt und sofort gegengesteuert“, erklärte die Verwaltungschefin. Auch ihr zuständiger Stellvertreter Luidger Wolterhoff bewertete die Nachbesserungen als Erfolg. „Alle Maßnahmen haben gegriffen und für einen reibungslosen Ablauf bei den drei weiteren Spielen gesorgt“, meinte der Stadtdirektor.

Rund um das Duell zwischen England und Serben hatten zunächst Krawalle durch Anhänger des Balkan-Teams sowie nach Spielschluss zu wenige Transportmittel für die Fans der Heimat von Zweitligist Schalke 04 Negativschlagzeilen eingebrockt. Enttäuschte britische Fans stempelten die Stadt außerdem im Vergleich mit anderen EM-Spielorten in den Sozialen Medien als „Drecksloch“ ab. In weiteren Vorrundenbegegnungen trafen in Gelsenkirchen auch Spanien und Titelverteidiger Italien sowie Portugal und Georgien und in einem Achtelfinale erneut England sowie die Slowakei aufeinander.

Im ersten Gruppenspiel gegen Österreich hat sich Kylian Mbappé bei einem Zweikampf die Nase gebrochen. Anschließend bekam er eine Schutzmaske angefertigt, die er auch bei den Spielen trägt. Dennoch fürchtet der Kapitän von „Les Bleus“ vor dem Achtelfinalduell mit Belgien (Montag, 18 Uhr im t-online-Liveticker) gezielte Angriffe auf seine Schwachstelle im Gesicht von seinen Gegenspielern. „Ich denke, wenn man mit einer gebrochenen Nase spielt und noch nicht operiert worden ist, ist man eine Zielscheibe“, sagte er am Sonntag auf einer Pressekonferenz.

Für den Erfolg mit der „Equipe Tricolore“ nimmt er mögliche Schmerzen jedoch in Kauf: „Ich bin bereit, alles für dieses Trikot zu geben und Frankreich zu helfen, so weit wie möglich zu kommen. Wenn das bedeutet, dass mir jemand auf die Nase haut, dann soll es so sein. Sie ist bereits gebrochen,“ so Mbappé. An die Maske hat er sich nach eigener Auskunft aber noch nicht gewöhnt, bezeichnet sie als „lästig“.

Nach der blamablen Leistung beim EM-Aus im Achtelfinale gegen die Schweiz wächst in Italien die Kritik an Fußball-Nationaltrainer Luciano Spalletti. Der langjährige Trainer Fabio Capello wirft dem 65-Jährigen vor, „überheblich“ in das Turnier gegangen zu sein und sich nicht auf die Besonderheiten des Amts als Nationaltrainer eingestellt zu haben. Spalletti habe „nicht wie ein Auswahltrainer, sondern wie ein Clubcoach gedacht“, sagte Capelleo der „Gazzetta dello Sport“. „Das sind zwei verschiedene Berufe.“

Für die Leistung beim 0:2 im Achtelfinale in Berlin habe er sich „ein wenig geschämt“, sagte der frühere Nationaltrainer Englands und Russlands. Spalletti habe es nicht geschafft, sich bei seinen Überlegungen an die vorhandenen Spieler anzupassen und ein Teamgefühl zu erzeugen. „Die erste Aufgabe eines Nationaltrainers ist es, einen gemeinsamen Geist zu schaffen, der existenziell ist, wenn es darum geht einen Meter mehr zu machen, um dem Teamkollegen zu helfen“, sagte Capello. „Ich habe nur wenige italienische Spieler gesehen, die diesen zusätzlichen Lauf gemacht haben, diesen entscheidenden Schritt.“

Spalletti hatte erklärt, im Amt bleiben zu wollen. Er hatte im September 2023 einen Vertrag bis zur WM 2026 unterschrieben und war als Meistercoach der SSC Neapel zum Verband gewechselt. Verbandspräsident Gabriele Gravina hatte ihm erneut das Vertrauen ausgesprochen. Capello sieht diese Entscheidungen kritisch. „Ich bin nicht optimistisch, was die Zukunft angeht“, urteilte der 78-Jährige. „Ich habe den Verdacht, dass Luciano ein hervorragender Coach ist, aber dass er sich als Nationaltrainer enorm verbessern muss.“

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