Unregelmäßiger Schlaf kann ernsthafte Folgen haben. Eine neue Studie zeigt, dass selbst bei ausreichender Schlafdauer das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt.

Wechselnde Arbeitszeiten, viele Hobbys oder ein herausforderndes Familienleben mit kleinen Kindern – Gründe für unregelmäßigen Schlaf gibt es viele. Dabei riskieren Sie aber nicht nur, am nächsten Tag müde und unkonzentriert zu sein. Denn unregelmäßiger Schlaf ist auch mit einem stark erhöhten Risiko für schwerwiegende Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden.

Das zeigt eine aktuelle Studie, die im „Journal of Epidemiology & Community Health“ veröffentlicht wurde. Hinzu kommt: Selbst Menschen, die an sich lange genug schlafen, sind bei einem unregelmäßigen Schlafmuster stärker gefährdet.

In der Studie analysierten die Forschenden über eine Woche (sieben aufeinanderfolgende Tage) den Schlaf-Wach-Rhythmus von über 72.000 Probanden. Anschließend wurden die Probanden auf einer Skala von 0 bis 100 eingeteilt. Probanden, die jeden Tag einen anderen Schlaf-Wach-Rhythmus hatten, also zu komplett unterschiedlichen Zeiten ins Bett gingen und aufwachten, lagen auf der Skala bei 0. Probanden, die jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gingen und aufwachten, lagen auf der Skala bei 100. Sie hatten einen einheitlichen Schlaf-Wach-Rhythmus.

Anschließend wurden die Probanden über acht Jahre beobachtet und die Daten zum Schlaf-Wach-Rhythmus mit den Angaben zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen verglichen. Das Ergebnis:

Noch gravierender waren die Ergebnisse für einzelne Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dort ergab die Analyse der Forschenden, Folgendes:

Die Forschenden analysierten auch, wie lange die Probanden durchschnittlich schliefen und welchen Effekt die Schlafdauer auf die Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatte. Von den regelmäßigen Schläfern hielten 61 Prozent die empfohlene Menge an Schlaf (sieben bis neun Stunden) ein. Bei den Menschen mit einem eher oder sehr unregelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus waren es nur 48 Prozent.

Allerdings stellte sich heraus, dass ein sehr unregelmäßiger Schlaf unabhängig von der Schlafdauer stark mit dem Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignisse verbunden ist. Ein moderat unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus kann hingegen zum Teil durch eine ausreichende Schlafdauer ausgeglichen werden. Die Forschenden betonen daher, das Schlafmuster für die Entstehung von Erkrankungen stärker zu berücksichtigen.

Die Gründe für die negativen Effekte auf das Herz-Kreislauf-System beleuchtet die Studie nicht. Allerdings ist ein allgemein erhöhtes gesundheitliches Risiko bei unregelmäßigem Schlaf wissenschaftlich belegt – etwa durch Schicht- und/oder Nachtarbeit.

Die Gründe dafür sind vielfältig: So kann unregelmäßiger Schlaf zu Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Außerdem begünstigt dieses Schlafmuster Schlafstörungen, Verdauungsstörungen oder psychische Probleme, die sich ihrerseits negativ auf die allgemeine Gesundheit auswirken können.

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