Schon vor der Fraktionssitzung hatte Wadephul den Eindruck eines Zerwürfnisses mit Merz zurückgewiesen. Das Auswärtige Amt und er selbst unterstützten das Ziel aktiv und konstruktiv, Straftäter und Gefährder nach Syrien und Afghanistan zurückzuführen. „Da gibt es überhaupt keine Differenz.“ Es gehe allerdings um eine überschaubare Zahl von Personen, die vorrangig abzuschieben sei. Dies geschehe unter Federführung der Innenbehörden, dabei schaue man sich immer die Gegebenheiten vor Ort an.
Zudem arbeite man mit Hochdruck daran, dass eine größere Zahl von Syrern freiwillig zurückkehre, damit diese ihr Land wieder aufbauten. Genau das habe auch Merz gesagt, betonte Wadephul. „Und insofern haben wir das vollständig gleiche Verständnis da.“
Deutschland habe sich für viele Syrerinnen und Syrer als sehr gastfreundliches Land erwiesen, sagte Wadephul bei einer Pressekonferenz mit seinem nigerianischen Amtskollegen. Es sei deshalb ein legitimes Interesse, dass man „auch darauf setzen kann, dass die Menschen, die hier Aufnahme fanden, für die die deutschen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aufgekommen sind, dass diese dann, wenn es möglich ist, und wenn sie hier keine Beschäftigung und keine Bleibe gefunden haben, dass sie dann auch bereit sind, zurückzukehren“.
Weiter sagte der Außenminister: „Wenn das nicht freiwillig geschieht, dann gibt es auch natürlich die Möglichkeit, das staatlicherseits zu veranlassen.“ Die sei aber ein Prozess und man müsse sich an der Lage vor Ort orientieren.
Der Wiederaufbau stark zerstörter Städte werde eine gewisse Zeit dauern, sagte Wadephul. Damaskus sei zudem nicht die am stärksten zerstörte Stadt in Syrien. Dies sei wohl Aleppo, wo Iraner, Russen und das Regime von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad „gemeinsam das Land bombardiert haben und zum Teil in eine apokalyptische Situation verwandelt haben. Und das besteht fort.“ Solange dies der Fall sei, „wird es schwer sein, dort wieder ein, wie ich es ja vor Ort gesagt habe, menschenwürdiges Leben zu ermöglichen“.














