Die Klassikwelt freut sich über einen Sensationsfund: Eine bisher unbekannte Komposition von Wolfgang Amadeus Mozart sorgt aktuell für Wirbel.

In Leipzig ist ein bisher unbekanntes Frühwerk von Wolfgang Amadeus Mozart entdeckt worden. Es handelt sich um die zwölfminütige „Serenate ex C“ aus der Sammlung Carl Ferdinand Beckers und war im Bestand der Musikbibliothek der Leipziger Städtischen Bibliotheken, wie die Stadt mitteilt.

Aufgefallen war die Abschrift bei der Arbeit an der Neuausgabe des Köchel-Verzeichnisses, welches von der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg erstellt wurde und als Referenzwerk über das musikalische Schaffen Mozarts gilt. Vermutet wird ein Entstehungszeitraum Mitte bis Ende der 1760er Jahre – und dokumentiert somit die Fähigkeiten des jungen Musikers.

Mozart, der von 1756 bis 1791 lebte, sei zum damaligen Zeitpunkt etwa zwischen zehn und 13 Jahre alt gewesen. Wie Ulrich Leisinger, Forschungsleiter der Stiftung Mozarteum, der Deutschen Presse-Agentur sagt, hätte Mozart mit 17 Jahren wohl nicht mehr so komponiert, wie es in der „Serenate ex C“ zu hören ist. Die Nachtmusik beginnt mit einem kurzen Marsch, „was auch Sinn macht, weil das ja eine Freilichtmusik ist, und man erst mal die Aufmerksamkeit der Zuhörer bekommen muss“, so der deutsche Wissenschaftler. Darauf folgen sechs weitere kurze Sätze.

Die Ähnlichkeit mit anderen Mozart-Kompositionen aus dieser Zeit und äußere Merkmale wie der Komponisten-Name auf den Noten seien laut des Experten ein Beleg dafür, dass die vorliegende Serenade von Mozart stamme. Zu 100 Prozent sei dies zwar nicht nachweisbar, doch es sei alles getan worden, um auszuschließen, dass dieses Stück unter dem Namen eines anderen Komponisten in irgendeinem Archiv liege. „Wir sind der Überzeugung, dass wir jetzt hier ein ganz unbekanntes, reizvolles Stück des jungen Mozart präsentieren können“, erklärt Ulrich Leisinger.

Die Forschungen im Rahmen des Köchel-Verzeichnisses förderten aber weit mehr als diesen Einblick auf das Musikgenie zutage. So enthält der Katalog zudem Stücke, mit denen Mozart beauftragt wurde, um damit Opern von anderen Komponisten aufzubessern. Neben dieser Tätigkeit als Ghostwriter arbeitete der Österreicher im Laufe seines Lebens auch als Lehrer. In der Neuauflage des Verzeichnisses wurden seine Unterrichtsmaterialien erstmals systematisch erfasst.

Die Komposition wurde am Donnerstag in der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg präsentiert. Am Samstag, dem 21. September, wird das Stück in der Oper Leipzig vorgestellt und aufgeführt.

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