Trauer in Friesland

Unbekannte sprengen Nordsee-Wahrzeichen die Hand ab


Aktualisiert am 02.01.2025 – 23:27 UhrLesedauer: 2 Min.

Die „Krabbenpulerin“ in Varel (Archivfoto): In Friesland zeigt man sich nach der Tat betroffen. (Quelle: Rabanus Flavus/CC0 1.0/Wikipedia)

Mitten in der Silvesternacht wurde Varels beliebtes Wahrzeichen zum Ziel von Vandalen. Die Stadt reagiert mit einem Aufruf.

Unbekannte haben in der Silvesternacht die bekannte Bronzeskulptur „Krabbenpulerin mit Kind“ in der Vareler Fußgängerzone (Friesland) stark beschädigt. Der linken Arm der Figur wurde vermutlich durch Feuerwerkskörper abgesprengt und ist seither verschwunden.

„Es ist traurig, dass wir in Varel mit der Nachricht über eine solche sinnlose Zerstörung in das neue Jahr starten müssen“, erklärte Bürgermeister Gerd-Christian Wagner nach einer Besichtigung des Schadens.

Die 1995 von der Vareler Künstlerin Judith von Eßen geschaffene Skulptur gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt und ist ein beliebtes Fotomotiv. Der Stadtrat hatte das Kunstwerk im Rahmen einer Umgestaltung des Platzes an der Ecke Obern- und Hindenburgstraße in Auftrag gegeben.

Die Stadt veröffentlichte ein Foto des entstandenen Schadens am Donnerstag.

Die Skulptur, die 1995 von der Vareler Künstlerin Judith von Eßen geschaffen wurde, ist mehr als nur ein beliebtes Fotomotiv – sie symbolisiert die maritime Geschichte der Stadt. Das Kunstwerk erinnert an die Zeit, als das Krabbenpulen in Varel noch ein wichtiger Wirtschaftszweig war. Zahlreiche Frauen verdienten damals ihren Lebensunterhalt mit dem Schälen der Nordseekrabben.

Die „Krabbenpulerin“ zählt neben den bronzenen Seehunden auf Wangerooge zu den bedeutendsten Werken der Bildhauerin Judith von Eßen (1924-2004), deren künstlerisches Schaffen eng mit der Region verbunden war. Die Stadt würdigte ihr Wirken später mit einer Straßenbenennung.

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Diebstahl. Die Stadt Varel hat eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Identifizierung der Täter führen. Bürgermeister Wagner appelliert zudem an die Verantwortlichen, den abgetrennten Arm auch anonym zurückzugeben.

Die Höhe des Schadens ist noch unklar. „Neben dem konkreten Sachschaden geht mit der Beschädigung eines Kunstwerkes auch ein ideeller Schaden einher, der ohnehin nicht in Euro zu bemessen ist“, so Wagner. Hinweise nimmt das Polizeikommissariat Varel unter der Telefonnummer 04451-9230 entgegen.

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