Die Regierung hofft, dass das neue Gesetz dazu beitragen wird, die Schwarzarbeit zu bekämpfen und die Beschäftigung anzukurbeln.

Ab Juli 2024 können mehr Unternehmen in Griechenland ihren Mitarbeitern eine Sechs-Tage-Woche auferlegen. Die Maßnahme gilt für Unternehmen, die rund um die Uhr arbeiten oder mit einer außergewöhnlichen Arbeitsbelastung konfrontiert sind.

Nach dem neuen Arbeitsgesetz könnten Arbeitnehmer im privaten Sektor sechs Tage pro Woche im Büro arbeiten, da die 48-Stunden-Woche in Kraft tritt.

Ausgewählte Industrie- und Fertigungsbetriebe sowie Unternehmen, die rund um die Uhr Dienstleistungen anbieten, können ihre Arbeitswoche auf mehr als fünf Tage verlängern. Beschäftigte in der Gastronomie und im Tourismus sind von der Verlängerung der Arbeitswochen allerdings ausgenommen.

Diese Änderung bedeutet, dass die 40-Stunden-Arbeitswoche eines Mitarbeiters auf 48 Stunden pro Woche verlängert werden könnte.

Die Maßnahme hat bei griechischen Arbeitnehmern für Empörung gesorgt. Sie argumentieren, dass das Land dadurch in eine Zeit eingeschränkter Arbeitnehmerrechte zurückversetzt wird. Viele betonen, dass auch andere Länder auf eine Vier-Tage-Woche zusteuern.

Ab dem sechsten Arbeitstag erhalten Arbeitnehmer 40 Prozent mehr Lohn, bei Sonntagsarbeit sogar 115 Prozent mehr. Trotzdem legen viele – vor allem die jüngere Generation – Wert auf ihre Gesundheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Ihrer Meinung nach könnte das neue Gesetz diese Gefahr gefährden.

Ökonomen weisen darauf hin, dass das größte Problem der griechischen Wirtschaft die Produktivität der Arbeitszeit ist. Nach Angaben der Europäischen Kommission liegt die nominale Arbeitsproduktivität pro Arbeitsstunde in Griechenland etwa 40 % unter dem europäischen Durchschnitt. Zu den Faktoren, die dazu beitragen, zählen mangelnde Investitionen in neue Technologien, unzureichend qualifizierte Arbeitskräfte und übermäßige Bürokratie, die das griechische Unternehmertum belastet.

Eurostat-Daten für 2023 zeigen, dass die durchschnittliche Arbeitswoche in Griechenland 39,8 Stunden beträgt, die höchste in der Europäischen Union, gefolgt von Polen und Zypern. Der europäische Durchschnitt liegt bei 36,1 Stunden pro Woche, wobei die Niederlande mit 32,2 Stunden pro Woche die geringste Arbeitszeit aufweisen.

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