Wegen seiner politischen Haltung gibt es Boykottaufrufe gegen Elon Musks Firma Tesla. Eine Umfrage zeigt: Viele sehen das als gerechtfertigt an.
Tesla-Gründer Elon Musk sorgt mit umstrittenen Beiträgen auf seiner Plattform X immer wieder für Aufsehen. Einige Werbekunden haben sich bereits zurückgezogen. Mittlerweile zeigt er sich offen als Anhänger der Republikaner, hat sogar ein Interview mit Donald Trump organisiert. Doch auch sein anderes Unternehmen, die E-Auto-Firma Tesla, kommt unter Druck. So hatte die Drogerie-Kette Rossmann angekündigt, man wolle in Zukunft keine Fahrzeuge seiner Elektroautomarke Tesla mehr kaufen. Das sehen auch viele Menschen in Deutschland so.
In einer Umfrage von „Stern“ und dem Meinungsforschungsinstitut Forsa haben 47 Prozent der Befragten angegeben, dass sie einen Boykott für richtig halten. 37 Prozent sprachen sich dagegen aus, 16 Prozent wollten sich nicht äußern.
Richtig finden laut „Stern“ einen Tesla-Boykott vor allem Wähler der Grünen (72 Prozent), der SPD (61 Prozent) und der CDU/CSU (47 Prozent). Anhänger der FDP sehen eine solche Aktion eher kritisch (44 Prozent), wie auch solche, die dem Bündnisses Sahra Wagenknecht nahestehen (47 Prozent). Sehr entscheiden dagegen sich auch AfD-Wähler (67 Prozent). In Ostdeutschland, wo die AfD besonders viele Stimmen erhält, finden 41 Prozent einen Boykott richtig und 41 Prozent falsch.
Musk verweist immer wieder auf das Recht der freien Meinungsäußerung, das er auf der Plattform X hochhalten will. Deshalb hat er Konten wieder freigegeben, die zuvor vom Unternehmen wegen Aufruf zu Hass oder anderen Gründen gesperrt gewesen waren. Die EU-Kommission hat Elon Musks Online-Plattform X kurz vor dessen Interview mit Donald Trump vor Verletzungen des europäischen Gesetzes gegen Hetze und Gewaltaufrufe im Netz gewarnt. Die Vorgaben des Gesetzes DSA gälten auch für Musk selbst als Nutzer mit 190 Millionen Follower-Accounts, betonte Breton in einem Brief.
Die Daten der Umfrage wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den „Stern“ und RTL Deutschland am 8. und 9. August 2024 telefonisch erhoben. Datenbasis waren 1.001 Befragte. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkte. Die Fragestellung lautete: „Elon Musk, der unter anderem die Autofirma Tesla betreibt, wird zurzeit wegen extremer politischer Äußerungen kritisiert. Ein deutsches Unternehmen hat deshalb jetzt angekündigt, keine Autos der Marke Tesla mehr zu kaufen. Finden Sie das richtig oder ist eine solche Entscheidung nicht gerechtfertigt?“