Sparmaßnahmen treffen auch den Restaurantbesuch, doch die Deutschen lassen sich ihren Genuss nicht vermiesen. Stattdessen setzen sie auf ganz besondere Tricks.

Gestiegene Kosten für Lebensmittel und Energie, ausbleibende Lohnanpassungen – die zunehmenden, finanziellen Belastungen zwingen viele dazu, sich im Alltag etwas einzuschränken. So auch beim Restaurantbesuch. Eine internationale Umfrage des Zahlungsdienstleisters Lightspeed deckt auf, worauf die meisten Deutschen beim Essengehen verzichten. Denn statt ganz auf den Genuss zu verzichten, greifen viele Gäste lieber zu cleveren Spartricks.

Zu den beliebtesten Methoden gehört der Verzicht aufs Dessert. Rund ein Drittel lässt Vorspeise oder Nachtisch weg, um Kosten zu sparen. Viele Gäste nutzen zusätzlich oder ausschließlich besondere Angebote wie Happy Hour (21 Prozent) oder Menüs (2- bis 3-Gänge-Menü-Angebot) zum Festpreis (28 Prozent).

Fast ein Viertel der Restaurantbesucher (23,7 Prozent) nimmt Reste mit nach Hause, um eine zweite Mahlzeit daraus zu machen. Alkoholische Getränke streichen hingegen nur 17 Prozent von der Bestellung. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich oder Kanada spielt der Verzicht auf Alkohol in Deutschland eine geringere Rolle. So verzichtet etwa ein Viertel der Franzosen auf Alkohol, in Kanada sogar fast ein Drittel (31 Prozent).

Trotz der Sparmaßnahmen bleibt das Trinkgeld für viele Restaurantgäste wichtig. Unabhängig davon, welcher Nationalität sie angehören.

Mehr als jeder Dritte Deutsche (37 Prozent) gibt an, dass die Inflation seine Trinkgeldgewohnheiten beeinflusst. Knapp jeder Dritte gibt inzwischen weniger als die üblichen 10 Prozent. Die Mehrheit (55,79 Prozent) gibt trotz knapper Kassen weiterhin zwischen 10 und 15 Prozent Trinkgeld.

Im europäischen Vergleich sind die Deutschen damit großzügig, da in Ländern wie Frankreich oder Belgien viele gar kein Trinkgeld geben, so das Fazit der Umfrageersteller.

Allerdings ist hier (seitens der Redaktion) anzumerken, dass in zahlreichen europäischen Ländern bereits eine Servicepauschale oder ein Trinkgeld in der Rechnung enthalten ist. Sie beträgt etwa zehn Prozent des Rechnungsbetrags. Dazu zählen unter anderem:

Auch in den Benelux-Ländern gibt es einen Rechnungsposten, der ausschließlich für das Personal gedacht ist. Wenn Restaurantbesucher zusätzlich noch ein Trinkgeld geben, erhält der Kellner demnach ein doppeltes Trinkgeld.

Für die Umfrage beauftragte Lightspeed, Anbieter einer cloudbasierten Kassensystem- und Bezahlplattform, die US-Agentur Medallia. Befragt wurden im Mai 2024 weltweit etwa 7.500 Personen über 18 Jahre. Die Umfrage fand online und in den Ländern Deutschland (rund 1.000 Teilnehmer), Frankreich (rund 1.000 Teilnehmer), Niederlande (rund 1.000 Teilnehmer), Belgien (rund 1.000 Teilnehmer), Vereinigtes Königreich (rund 1.000 Teilnehmer), Kanada (rund 1.000 Teilnehmer) und in den Vereinigten Staaten (rund 1.500 Teilnehmer) statt.

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