In den sozialen Medien sorgt ein Video für Wirbel, das eine Polizeivorführung in Hannover zeigt. Die Kritik: Die Szenerie sei unrealistisch, weil der Angreifer weiß ist.
Die Polizei Hannover hat mit einer Vorführung öffentlich demonstriert, wie sie mit einem Mann, der mit einem Messer bewaffnet ist, umgeht. Per Lautsprecher wird das Ganze kommentiert. Auf der Plattform X fallen rassistische Kommentare zu der Darbietung – denn ein weißer, männlicher Angreifer namens Matze sei schließlich unrealistisch, Messergewalt gehe meistens von Migranten aus, so der Tenor. Es hagelt spöttische und fremdenfeindliche Kommentare.
Die Vorführung fand im Rahmen der Blaulicht-Meile am 2. Juni in Hannover statt und wurde aufgezeichnet. Die Situation sei zur Veranschaulichung stark vereinfacht worden und entspreche so nicht der Realität, teilt eine Sprecherin der Polizei Hannover t-online mit.
Der Mann, der den „bösen Messerangreifer“ spielt, sei selbst Angehöriger der Polizeidirektion Hannover und trage tatsächlich den Spitznamen Matze. Dass die Szenerie laut X-Usern aufgrund seiner weißen Hautfarbe nicht realistisch sei, lässt die Sprecherin unkommentiert.
Außerdem wird in den sozialen Netzwerken kritisiert, dass die Eigensicherung bei den Beamten in der Vorführung nicht gewährleistet sei. Auch dies wirke so, weil man aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich zwei Polizeibeamte eingesetzt habe. „In der Realität werden bei solchen Lagen in der Regel weitere Beamte unter anderem für die Sicherung der Umgebung im Einsatz sein“, sagt die Sprecherin.