Eine Übersäuerung des Magens ist für Betroffene lästig. Ob Hausmittel eine schnelle Besserung bewirken und welche Maßnahmen wirklich helfen.

Sodbrennen, Magenschmerzen und Übelkeit – diese Beschwerden können auf eine Übersäuerung des Magens hinweisen, eine sogenannte Hyperazidität.

Die Übersäuerung des Magensafts entsteht durch eine Fehlreaktion der magensäureproduzierenden Zellen. Auf harmlose Reize reagieren sie mit einer Überproduktion an Salzsäure. Ausgelöst wird dies durch verschiedene Faktoren wie fettreiche Mahlzeiten, Alkohol und Stress. Aber auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen können die Übersäuerung verursachen.

Um eine Magenübersäuerung schnell und vor allem nachhaltig zu behandeln, sollten zunächst mögliche Ursachen wie Alkohol, Kaffee sowie fettiges und scharfes Essen vermieden werden. Dies ist nicht immer leicht, lohnt sich aber in den meisten Fällen.

Neben der Umstellung der Essgewohnheiten sollte auch eine Veränderung des Lebensstils in Betracht gezogen werden. Da eine Übersäuerung durch Stress und Rauchen ausgelöst werden kann, sollten Sie auch diese Faktoren so gut es geht vermeiden. Entspannungsübungen und Yoga können helfen, Stress abzubauen.

Um ernste Erkrankungen wie eine Gastritis, einen Tumor oder einen Befall mit dem Bakterium Helicobacter pylori auszuschließen, sollten Sie bei häufigem Auftreten der Symptome einen Arzt aufsuchen. Die Behandlung der ursächlichen Erkrankung löst dann auch meist das Problem der Übersäuerung.

Eine Umstellung der Ess- und Lebensgewohnheiten klingt für einige Menschen unattraktiv. Eine Internetsuche nach schnell wirkenden Hausmitteln gegen eine Magenübersäuerung führt dann meist zu folgenden Vorschlägen:

  • Heilerde
  • Kartoffeln
  • Tee
  • Milchprodukte

Das Problem ist: Die Wirksamkeit dieser Hausmittel ist nicht oder nur unzureichend bestätigt. Ob und inwieweit sie die erwünschte Wirkung zeigen, ist daher ungewiss. In der Regel ist von den Hausmitteln zwar keine Gefahr zu befürchten, das Ausprobieren verschiedener Präparate kann jedoch den Heilungsprozess auch verlängern.

Auch eine medikamentöse Behandlung ist bei einer Übersäuerung des Magens möglich. Zunächst ist es allerdings sinnvoll, bereits verschriebene Medikamente durch einen Arzt überprüfen zu lassen. Unter Umständen kann ein Austausch von bestimmten Präparaten die übermäßige Säureproduktion minimieren oder gänzlich stoppen. Insgesamt sollte der Medikamentenkonsum möglichst reduziert werden, da verschiedene Wirkstoffe den Magen reizen können.

In besonders schweren Fällen können ergänzend zu einer Ernährungsumstellung Antazida oder Protonenpumpenhemmer eingenommen werden. Antazida sind basische Substanzen, die nach der Einnahme die bereits gebildete Magensäure neutralisieren.

Protonenpumpenhemmer hingegen sind Wirkstoffe, die die Säureausschüttung aus den Drüsenzellen des Magens hemmen. Dadurch wird eine Übersäuerung von vornherein vermieden. Sie werden allerdings erst verschrieben, wenn die Beschwerden länger als zwei Wochen anhalten oder besonders schwer sind.

Sodbrennen kann andere Ursachen haben

Eine der häufigsten Folgen einer Übersäuerung sind Sodbrennen und saures Aufstoßen. Diese können jedoch auch Symptome der Refluxkrankheit sein. Sie wird auch gastroösophageale Refluxerkrankung, kurz GERD, genannt, da sowohl der Magen als auch die Speiseröhre betroffen sind.

Bei Sodbrennen infolge der Refluxkrankheit kann es ebenfalls helfen, auf fettige und scharfe Speisen sowie Mentol, Alkohol, Nikotin und Rauchen zu verzichten. Zusätzlich wird empfohlen, auf späte Mahlzeiten und sehr enge Kleidung zu verzichten und mit erhöhtem Kopf zu schlafen.

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