Über 100.000 Euro erbeutet
Überfall auf illegales Pokerspiel: Razzia in Berlin
09.01.2025 – 18:13 UhrLesedauer: 2 Min.
Im Wedding findet ein illegales Pokerspiel statt. Ein Mann macht eine größere Gruppe darauf aufmerksam. Dann kommt es zum Überfall.
In Berlin haben Spezialkräfte am Donnerstagmorgen (9. Januar) die Wohnungen von drei Männern wegen des Verdachts des schweren Raubes durchsucht. Zu der Razzia kam es nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Spandau, Charlottenburg und Wedding. Dabei sollen bei den 23, 31 und 34 Jahre alten Männern eine scharfe Schusswaffe, zwei Schreckschusswaffen, ein Totschläger, ein Pfefferspray, die mutmaßliche Tatkleidung, eine mutmaßlich geraubte Uhr sowie mehrere Mobiltelefone sichergestellt worden sein.
Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, am 16. Januar 2024 als Teil einer Gruppe von circa zehn Personen eine Bar in der Seestraße im Wedding überfallen zu haben. Dafür sollen sie mit einem weiteren Mann, gegen den bereits am 2. Mai 2024 Anklage erhoben wurde, zusammengearbeitet haben. Er soll demnach den Hinweis gegeben haben, dass in dem Lokal ein illegales Pokerturnier stattfand. Zudem soll er der Gruppe Zugang zu der Bar verschafft haben. Dort habe sich an diesem Abend eine geschlossene Gesellschaft befunden, so die Staatsanwaltschaft.
Dafür habe der Mann ausgenutzt, dass die Getränke wegen eines defekten Kühlschranks draußen gelagert wurden. Als der Mann sich gegen 1.20 Uhr in der Bar ein Getränk bestellte, ging das Personal demnach nach draußen – und soll von den Tatverdächtigen und weiteren Personen überrascht worden sein.
Die Männer sollen die Teilnehmer der Pokerrunde mit Schusswaffen sowie mit Messern bedroht haben. Anschließend sollen sie Bargeld, Uhren, Mobiltelefone und weitere Wertgegenstände im Wert von 110.410 Euro erbeutet haben. Ein Zeuge wurde laut Staatsanwaltschaft zudem attackiert. Ihm soll ein unbekannter Täter mit dem Fuß ins Gesicht getreten haben. Der 50-Jährige kam mit abgebrochenen Zähnen und Verletzungen am Kopf zur Behandlung in ein Krankenhaus.
Der 23-Jährige wurde bei der Razzia am Donnerstag vorläufig festgenommen, da bei ihm Rauschgift gefunden wurde, wie es heißt. Nach erkennungsdienstlichen Maßnahmen wurde er entlassen. Auch die beiden anderen Tatverdächtigen befinden sich auf freiem Fuß. Die weiteren Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft laufen.