Ob das allerdings ausreichen würde, um die Einnahmen des bisherigen Rechtezyklus von 1,1 Milliarden pro Saison zu egalisieren, darf doch stark bezweifelt werden. Möglicherweise könnte das Rechtepaket C (alle 33 Samstagsspiele um 18.30 Uhr plus der Supercup vor der Saison), das bislang noch gar nicht zur Ausschreibung gestanden hat, eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Zwar ist es mit 34 Spielen das kleinste aller vier Livepakete. Bei 18 von 33 Spielen und damit mehr als der Hälfte wären allerdings wohl die Zugpferde Bayern München und Borussia Dortmund beteiligt. Von der Struktur her ist dieses Paket auch eines, das für Prime Video interessant sein könnte. Der Streamingdienst überträgt aktuell 17 Dienstagspartien pro Champions-League-Saison.

So oder so: Auch der Verlust des Topspiels wäre ein herber Schlag für Sky. Je nachdem, wie das Feilschen um Paket B ausgeht, könnte Paket C der letzte Strohhalm des wankenden Riesen sein, dessen Mutter Comcast sich beim Verkauf des Unternehmens zuletzt schwertat und diesen vorerst auf Eis gelegt hat.

Und da wäre natürlich noch das bislang kaum thematisierte Rechtepaket A, das nur die Konferenz am Samstag beinhaltet. Man mag sich gar nicht ausmalen, was in den Kommentarspalten der Social-Media-Plattformen los sein wird, sollten Konferenz und Einzelspiele an unterschiedliche Anbieter gehen. Es wäre ein absolutes Novum – und ein Schlag ins Gesicht jener Fans, die sich bereits jetzt über die Aufsplitterung der TV-Rechte aufregen.

Immerhin: Zum ersten Mal seit der Ausschreibung im Jahr 2012 gibt es kein Alleinerwerbsverbot mehr. Das heißt: In der Theorie könnte sich wieder ein Anbieter alle Bundesligaspiele sichern. Angesichts der teuren Paketpreise allerdings ein mehr als unwahrscheinliches Szenario.

Zumindest wird Erwerbern von Pay-Live-Rechten künftig die Möglichkeit gegeben, „eine bestimmte Anzahl an Spielen auch frei empfangbar auszustrahlen – entweder auf eigenen Kanälen/Plattformen oder durch Kooperationen mit anderen, frei empfangbaren Sendern/Streamingdiensten“, wie es in einer DFL-Mitteilung heißt.

Mehr Bundesliga im Free-TV ist also absehbar. Angesichts der für viele nervtötenden Situation mit steigenden Abopreisen und undurchsichtiger Rechtesituation ein kleiner Hoffnungsschimmer. Dennoch bleibt die Maxime: Wer alles sehen will, der muss den entsprechenden Preis zahlen. Egal, ob bei Sky oder DAZN.

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