Hat TV-Koch Frank Rosin einen Flusskrebs lebend gebraten? Tierschützer haben offenbar Anzeige erstattet.
Der Deutsche Tierschutzbund wirft dem bekannten Fernsehkoch Frank Rosin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor. Anlass ist eine Folge seiner Sendung „Wer kocht das Beste für die Gäste?“, in der Rosin lebende Flusskrebse in einen erhitzten Topf mit heißem Fett gab und briet. Es wurde Anzeige gestellt, schreibt die Organisation auf der Plattform X.
Das Vorgehen des TV-Kochs weckt Erinnerungen an andere umstrittene Zubereitungsmethoden, wie etwa das Kochen von Hummern bei lebendigem Leib. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert nun, dass Rosin in der Sendung lebende Flusskrebse in einem erhitzten Topf gebraten habe – ein Vorgang, den die Organisation als Tierquälerei einstuft. Die Episode 6 aus Staffel 1 von „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ wurde am 21. August 2024 auf Sat.1 ausgestrahlt und auf der Streaming-Plattform Joyn zum Abruf bereitgestellt.
„Die Tötung von Krebstieren durch Braten ist langwierig und qualvoll und per Gesetz verboten“, erklärt Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verzehr von Krebstieren sei zwar erlaubt, allerdings nur, wenn eine verhältnismäßige Tötungsmethode angewandt werde. Im Fall von Rosin soll laut der Tierschutzorganisation mindestens ein Krebs noch am Leben gewesen sein, als Rosin ihn umrührte.
Die Empfindungsfähigkeit von Zehnfußkrebsen, zu denen auch Flusskrebse gehören, sei wissenschaftlich belegt, betont Katrin Pichl, Fachreferentin für Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Diese Tiere können Schmerzen empfinden und zeigen komplexes Verhalten“, sagte sie „Petbook“. Dass in Deutschland neben der elektrischen Betäubung auch die Tötung durch kochendes Wasser erlaubt ist, sorgt für Diskussionen. Dabei gilt allerdings die Voraussetzung, dass der gesamte Körper des Tieres von Wasser bedeckt sein muss.