Im Norden von Bremen steht ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Bei einem herbstlichen Spaziergang kann es bewundert werden.

Manchmal liegen selbst in der eigenen Stadt Sehenswürdigkeiten, die einem nicht bekannt sind. Bremer können bei einem Abstecher in den nördlichen Teil der Stadt eine alte Turmruine bestaunen. Das Besondere: Sie wurde künstlich erschaffen.

Die Turmruine befindet sich in Vegesack, genauer gesagt in Grohn, an der Friedrich-Klippert-Straße 5. Vor Hunderten von Jahren war sie Teil eines imposanten Parks. 1840 ließ Johann Lange junior, Sohn des Vegesacker Werftbesitzers Johann Lange, den Garten hinter dem Familienwohnhaus in einen prächtigen Park verwandeln.

Damals seien englische Landschaftsgärten zeittypisch gewesen, erklärt das Landesamt für Denkmalpflege. So bekam der Park eine künstliche, neogotische Turmruine auf einer kleinen Anhöhe. Man geht davon aus, dass die Turmruine nur eine von mehreren Staffagebauten des Parks war. Künstliche Ruinen seien seit dem späten 18. Jahrhundert fester Bestandteil englischer Landschaftsgärten.

„Sie waren Blickfang und emotionale Stimmungsträger, die den Betrachter an den Verfall und die Vergänglichkeit des Daseins erinnern und ihn in melancholische Stimmung versetzen sollten“, so das Landesamt für Denkmalpflege.

Die Turmruine steht seit 2012 unter Denkmalschutz und kann auch heute noch bestaunt werden. Sie befindet sich mittlerweile inmitten eines Spielplatzes auf dem Gelände des Kinder- und Familienzentrum Grohn. An Wochentagen haben Besucher keinen Zugang, dann kann die Turmruine nur von der Straße gesehen werden. An Wochenenden kann sie aber betreten werden.

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