Neun Verletzte
Ryanair-Flug muss wegen Unwetter in Bayern notlanden
Aktualisiert am 05.06.2025 – 06:23 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Ryanair-Flug von Berlin nach Mailand endet abrupt in Bayern. Neun Verletzte, drei im Krankenhaus. Warum die Reise nicht weitergehen konnte.
Aus Daten des Flugbeobachtungstools „Flightaware“ geht hervor, dass die Boeing 737-800 zunächst planmäßig am BER aufgebrochen war. Dann änderte der Pilot wegen der Turbulenzen infolge des Unwetters die Richtung der Maschine – und landete den Flieger am Flughafen Memmingen.
Laut Polizei handelte es sich bei der unplanmäßig gelandeten Maschine um einen Ryanair-Flieger mit 179 Passagieren und 6 Crew-Mitgliedern. Er geriet während des Flugs in derart heftige Turbulenzen, dass acht Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt wurden – insgesamt neun Verletzte. Drei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus: ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon, eine Frau eine Kopfplatzwunde, eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen. In Lebensgefahr schwebt niemand.
Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug nicht genehmigt habe, organisiere die Fluggesellschaft nun Busse für die Weiterreise, teilte die Polizei mit. Ryanair war für Anfragen zunächst nicht erreichbar.
Auch in Baden-Württemberg richtete das Unwetter erhebliche Schäden an: In Ulm beschädigte es mehrere Häuser. Im Stadtteil Donaustetten wurden die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt, sodass sie nicht mehr bewohnbar sind, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gab es nicht. Die Feuerwehr geht von einer „kleinen Windhose“ aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft, ob es sich um einen Tornado handelte. Im Laufe des Tages sollte Klarheit herrschen, sagte ein DWD-Sprecher.
Im Norden Oberbayerns und in der Oberpfalz gab es jeweils etwa 50 Feuerwehreinsätze wegen des Unwetters, in Niederbayern knapp 40. Die meisten beschränkten sich laut Polizei aber auf vollgelaufene Gullys, umgeknickte Bäume oder feuchte Keller. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.
Für heute erwartet der DWD im Nordwesten Deutschlands Schauer mit kurzen Gewittern und Starkregen. Auch kleinkörniger Hagel und stürmische Böen seien möglich. Im Laufe des Nachmittags soll es kräftigere Gewitter und – von der Mitte bis in den Osten Deutschlands – lokal auch Starkregen mit 20 Litern pro Quadratmeter geben. Auch vereinzelte Unwetter mit Hagelkörnern mit einer Größe von etwa zwei Zentimetern sind laut DWD nicht auszuschließen.