Der FC Bayern verliert das Topspiel in Leverkusen deutlich. Nach der Partie äußerte sich Trainer Thomas Tuchel und sprach die Fehler seines Teams gnadenlos an.
Die Auswärtspartie bei Bayer Leverkusen endete für den FC Bayern mit einem herben Dämpfer. Der deutsche Rekordmeister verlor beim Tabellenführer mit 0:3 (0:1) und hat nun satte fünf Punkte Rückstand auf die „Werkself“.
Nach der Partie stand Trainer Thomas Tuchel beim übertragenden TV-Sender Sky Rede und Antwort. Der 50-Jährige sah trotz der deutlichen Pleite eine zunächst gute Leistung seiner Elf, die sich dann aber selbst aus dem Konzept gebracht habe. „Wir haben sehr früh das Spiel dominiert, ohne gefährlich zu werden und haben dann durch eigene Fehler im Grunde das Momentum ein bisschen kippen lassen“, analysierte er.
Tuchel über das 0:1: „Das geht nicht“
Dann wurde Tuchel deutlich: „Das 1:0, das wir kassieren, das kannst du normalerweise in einer Fünferkette nicht kassieren. Das geht nicht, dass ein Ball zwischen Torwart und Fünferkette flach an fünf Spielern vorbeigeht.“
Tuchel hatte schon vor der Partie mit seiner Aufstellung überrascht. Normalerweise agieren die Münchener in der Defensive mit einer Viererkette. Dieses Mal entschied der Coach sich für fünf Verteidiger. Beim 0:1 wirkte keiner von ihnen auf der Höhe. Doch auch die anderen Bayern-Stars passten nicht auf.
„Ein klarer Konzentrationsfehler“, sagte Tuchel und meinte damit offensichtlich Leroy Sané, der beim Einwurf nicht richtig Druck machte. Doch nochmal bekräftige der Trainer, dass nicht allein der Nationalspieler Schuld am Gegentor gehabt habe. „Das geht nicht. Das geht nicht. Wir können nicht komplett im Rücken einen aus den Augen verlieren“, monierte Tuchel. „Es schlafen einfach alle.“
„Werden jetzt einen Teufel tun“
Kritik an der Umstellung auf eine Fünferkette und damit an sich selbst wollte Tuchel nicht hinnehmen. „Ne, weil die Entscheidung ist reiflich überlegt und viele Stunden überlegt. Dann ist das der Plan, wir übernehmen dafür die Verantwortung“, sagte er. „Wir wissen nicht, was gewesen wäre, wenn wir anders gespielt hätten. Aber das würde ich wieder so machen.“
Für Tuchel war die Niederlage auch zu hoch. „Es ist ein 3:0, es hat sich nicht wie ein 3:0 angefühlt. Mit Beginn der zweiten Hälfte kriegen wir mit dem ersten Doppelpass ein Tor, das zu billig ist auf dem Niveau. Hundert Prozent.“ Leverkusen attestierte er eine „perfekte Chancenauswertung.“
Die Meisterschaft sieht er trotz fünf Punkten Rückstand auf die Mannschaft von Xabi Alonso noch nicht als entschieden. „Wir werden jetzt einen Teufel tun, am wievielten Spieltag die Flinte ins Korn zu werfen.“