Das Comeback von Donald Trump treibt die Märkte nach oben. Doch viele Unsicherheiten trüben die Stimmung der Anleger. Vor allem eine Branche muss zittern.

Nach dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl ist der Dax am Mittwoch mit Gewinnen in den Handel gestartet. Der Dax legte im frühen Xetra-Handel um 1,5 Prozent auf 19.544 Punkte deutlich zu. Im Laufe des Nachmittags verlor der deutsche Leitindex jedoch immer mehr an Boden. Kurz vor Handelsschluss notiert der Dax mit einem Minus von 1,1 Prozent bei 19.042 Punkten.

Experten gehen nicht davon aus, dass der Dax große Sprünge machen wird. Während man in New York auf wirtschaftliche Chancen, mehr Wachstum und politische Dynamik setze, könnte die Verunsicherung in Frankfurt kaum größer sein, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. „Mit Trump als Präsident werden die Töne aus Washington in Richtung Deutschland bald ganz anders klingen. Im Moment kann man nur hoffen, dass es nicht ganz so schlimm kommt.“

Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus ist sicher, meldeten zeitgleich die US-Sender Fox News, CNN und NBC und kurz darauf war es amtlich. Der 78-Jährige setzte sich demnach gegen seine demokratische Herausforderin Kamala Harris durch.

Investoren hierzulande fürchten die Auswirkungen von Trumps Zoll- und Steuerplänen, die Handelskonflikte verschärfen und das US-Defizit erhöhen könnten.

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Moritz Schularick sagte am Mittwoch, dass mit einem Präsidenten Donald Trump schwere Zeiten für die deutsche Wirtschaft anbrechen würden. Zur inneren Strukturkrise kämen nun noch massive außenwirtschaftliche und sicherheitspolitische Herausforderungen hinzu, auf die das Land nicht vorbereitet sei.

Zu Trumps wirtschaftspolitischen Maßnahmen dürften protektionistische Zölle und Einfuhrbeschränkungen gehören, die das Wachstum in Deutschland und Europa weiter belasten. Die von der Trump-Administration geplanten Einfuhrzölle von zehn Prozent oder mehr würden nicht nur deutsche Waren in den USA verteuern, sondern auch zu Gegenzöllen der EU führen, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Erste Auswirkungen des Wahlergebnisses zeigten sich bei den Einzelwerten im deutschen Leitindex. Zu den größten Verlierern zählte der Automobilsektor. Die Kursverluste reichten von 2,6 Prozent bei Volkswagen bis zu 5,3 Prozent bei BMW. Dem bayerischen Autobauer machten Probleme mit einem von Continental gelieferten Bremssystem und die anhaltende Marktschwäche in China zu schaffen.

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