Kölner Kulturszene geschockt
Travestie-Künstler stirbt mit 56 Jahren
26.12.2024 – 05:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Kölner Kulturszene trauert: Ein beliebter Travestiekünstler verstarb überraschend. Noch wenige Tage zuvor stand die Person auf der Bühne.
Die Kölner Kulturszene steht unter Schock: Sophie Russel, einer der bekanntesten Travestie-Stars der Stadt, ist im Alter von nur 56 Jahren verstorben. Die genaue Todesursache ist noch unklar. Vermutet wird eine verschleppte Grippe.
Russel stand noch wenige Tage vor ihrem Tod auf der Bühne des Scala-Theaters, wo sie bei einer Weihnachtsrevue „Weihnachten bin ich zu Haus“ von Roy Black sang. Doch schon während ihres Auftritts wirkte sie fahrig und unsicher, vergaß Textstellen und musste von der Bühne begleitet werden. „In der Pause meldete sie sich ab und sagte, dass es ihr wirklich nicht gut ginge“, erklärte Theaterchef Ralf Borgartz gegenüber dem „Express“.
Nach dem Auftritt zog sich Russel in ihre Wohnung am Eigelstein zurück. Dort sei sie schließlich von Rettungskräften tot aufgefunden worden. Eine Obduktion soll nun Klarheit über die Todesursache bringen.
Die Travestiekünstlerin, die 1968 in Bad Godesberg als Junge geboren wurde, war seit den 1980er-Jahren eine prägende Figur der Kölner Kulturszene. Ihre Karriere begann im legendären „Timp“, und später war sie auf Bühnen wie dem Milowitsch-Theater und beim Cologne Pride zu sehen. Theaterchef Borgartz würdigte sie als „eine großartige Künstlerin und einen guten Menschen. Wir sind verzweifelt.“
Sophie Russels plötzlicher Tod hinterlässt nicht nur in der LGBTQ+-Community, sondern auch in der gesamten Stadtgesellschaft eine Lücke. Auf sozialen Medien drücken zahlreiche Weggefährten und Fans ihre Trauer aus: „Ein Verlust, unersetzlich“, „Ruhe in Frieden, du kölsches Original“, und „Du wirst der Community fehlen“, lauten nur einige der Kommentare auf Instagram.
