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Der 1. FC Köln will den Schweizer Innenverteidiger Joël Schmied verpflichten. Der Präsident von dessen Verein FC Sion verrät Interna aus den Verhandlungen.

Für den endlich von der Transfersperre befreiten 1. FC Köln gestaltet es sich weiterhin schwierig, Winter-Zugänge zu verpflichten. Nach Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic sollen noch ein Stürmer und ein Innenverteidiger den Kader des Zweitliga-Spitzenreiters verstärken, für den Posten in der Defensive sind sich die „Geißböcke“ mit dem Schweizer Joël Schmied einig. Die Verhandlungen mit dessen Klub, dem FC Sion, gestalten sich allerdings kompliziert.

Sion-Präsident Christian Constantin, der in der Vergangenheit immer wieder mit Skandalen in die Schlagzeilen geriet, plauderte am Montag gegenüber dem „Blick“ aus: „Es ist noch gar nichts spruchreif. Denn wir lassen Joël unter keinen Umständen zu den finanziellen Konditionen ziehen, die zur Debatte stehen.“

Welche Umstände dies sind, verriet der 67-Jährige ebenfalls. Der FC biete zwei Millionen Euro Ablöse, doch: „Unter drei wechselt er nicht“, so Constantins Machtwort. „Joël ist der Pfeiler meiner Abwehr. Und die war, ligaübergreifend, in den letzten anderthalb Jahren die beste der Schweiz. Zudem ist er eine starke Persönlichkeit. Solche Typen sind rar“, erklärt der Bauunternehmer.

Constantin ließ sich sogar zu einem Vergleich mit einem Weltstar hinreißen: „Das ist wie bei Sergio Ramos, als der vor drei Jahren zu PSG wechselte.“ Real Madrid habe dabei eine wichtige Führungsfigur verloren und diese nur schwer ersetzen können. Ähnlich gehe es jetzt Sion mit Blick auf Schmied, dessen Vertrag noch bis 2026 läuft. „Ich vermiese keinem Spieler die Karriere, aber der Deal muss für mich natürlich auch stimmen“, sagte Constantin.

Der Poker um den Kölner Wunsch-Verteidiger ist also in vollem Gange. Im Trainingslager im spanischen Estepona, wo sich der FC seit Samstag und noch bis kommenden Freitag auf die Rückrunde vorbereitet, lässt sich Christian Keller bislang selten bei den Trainingseinheiten blicken – der Sport-Geschäftsführer ist offenbar mit Verhandlungen beschäftigt.

Ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag steht Keller für die drei in diesem Winter geplanten Verpflichtungen zur Verfügung. Rechtsverteidiger Gazibegovic kam für rund zwei Millionen Euro von Sturm Graz. Ein zusätzlicher Stürmer könnte geliehen werden, so wie das bei Union Berlin Ivan Prtajin angedacht war.

Innenverteidiger Schmied sollte eigentlich noch im Laufe des Spanien-Trainingslagers zur Mannschaft stoßen, doch dies dürfte nach Constantins Aussagen schwierig werden. „Ich habe ein zweites Angebot vorliegen, zu dem ich keine Details nennen kann. Es kommt aus Europa, aber nicht aus Deutschland. Und da liegt die Offerte bei weit über drei Millionen“, so sein Versuch, den Preis für Schmied in die Höhe zu treiben.

Constantins Skandale: Eklat um Sions Sportdirektor

„CC“, wie er in der Schweiz genannt wird, dürfte für die Kölner ein spezieller Verhandlungspartner sein. Denn Christian Constantin und sein Sohn Barthélémy, der in Sion als Sportdirektor fungiert, sind umstrittene Figuren im Schweizer Fußball. 2011 verpflichtete der Präsident beispielsweise trotz eines Transferverbots sechs Neuzugänge und setzte diese auch ein. Der Verband zog Sion daraufhin 36 Punkte als Strafe ab.

Ende 2017 folgte der nächste Skandal. Constantin senior schlug Rolf Fringer nieder, den einstigen Chefcoach des VfB Stuttgart. Dieser war zu diesem Zeitpunkt als TV-Experte tätig, musste sich Schlägen und Tritten des Sion-Präsidenten erwehren. Und damit nicht genug: In diesem Zuge wurde auch Sohn Barthélémy auffällig und beleidigte Fringer verbal derart, dass er anschließend für zehn Spiele gesperrt wurde. Weitere Negativschlagzeilen folgten. Der 1. FC Köln allerdings hofft, bald eine positive Transfer-Meldung verkünden zu können.

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