Ende einer Schokoladen-Ära

Traditionsunternehmen schließt Laden im Hanseviertel


Aktualisiert am 26.11.2024 – 20:06 UhrLesedauer: 2 Min.

Eine Leysieffer-Filiale (Symbolbild): Der Pralinenhersteller wurde 1909 in Osnabrück gegründet. (Quelle: STPP/imago-images-bilder)

Die Schokoladenmanufaktur Leysieffer hat ihre Filiale in der Hamburger Innenstadt geschlossen. Nach der dritten Insolvenz seit 2019 wird das Traditionsunternehmen abgewickelt.

Das Traditionsunternehmen Leysieffer ist insolvent. Das hat auch Auswirkungen auf die Filiale im Hanseviertel in Hamburg. Bereits Anfang November bestätigte der Insolvenzverwalter dem NDR, dass kein Investor gefunden werden konnte, um den bekannten Pralinenhersteller zu retten. Nun steht fest: Die Firma wird abgewickelt.

Das 1909 in Osnabrück gegründete Unternehmen Leysieffer hatte sich mit handgemachten Pralinen, Schokolade, Kuchen und Fruchtaufstrichen einen Namen gemacht. Auch feines Gebäck gehörte über Jahrzehnte zum Markenzeichen der Traditionsmanufaktur.

Die Hamburger Filiale verabschiedete sich laut „Hamburger Abendblatt“ mit einem handgeschriebenen Zettel im Schaufenster von ihrer Kundschaft. „Aufgrund der eröffneten Insolvenz bleibt unsere Filiale geschlossen. Wir sagen Danke für Ihre jahrelange Treue und Unterstützung“, hieß es demnach darauf.

Auch die Filiale auf Sylt, wo Leysieffer seit 1984 präsent war, ist von der Schließung betroffen. Die rund 100 Beschäftigten des Unternehmens wurden fristgerecht gekündigt, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ erklärte.

Der Niedergang des Traditionsunternehmens hat eine lange Vorgeschichte. Bereits 2019 meldete Leysieffer Insolvenz in Eigenverwaltung an. Ein US-Investor übernahm zwischenzeitlich die Geschäfte, konnte das Unternehmen jedoch nicht stabilisieren. Nach einer erneuten Insolvenz 2022 ging die Leitung an die Zeitfracht-Gruppe über. Zuletzt hatte die Holstein Schoko UG Anfang 2024 die Geschäftsführung übernommen – offenbar ohne Erfolg.

Wie es mit der Marke Leysieffer weitergeht, ist nach einem Bericht des NDR noch unklar. Die Webseite des Unternehmens ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Zuvor wurde laut „Hamburger Abendblatt“ darauf hingewiesen, dass aktuell keine weiteren Bestellungen möglich seien.

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