Beschäftigte sollen umziehen

Traditionsbrauerei schließt Standort: Oettinger verlässt Gotha

Aktualisiert am 18.12.2024 – 18:17 UhrLesedauer: 2 Min.

Eine Kiste Oettinger-Bier: Bereits im Jahr 2022 hatte Paulaner die Brauerei in Gotha übernommen. (Quelle: picture alliance/dpa)

Im Jahr 2022 hat die Paulaner Brauerei einen Standort von Oettinger in Gotha übernommen. Jetzt verlässt der Traditionsbrauer Thüringen komplett.

Die Oettinger Brauerei hat angekündigt, sich komplett aus der thüringischen Stadt Gotha zurückzuziehen. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) verlieren damit die noch 16 verbliebenen Beschäftigten ihren Job in Gotha. Über die Pläne zeigte sich die Gewerkschaft empört.

Vor zwei Jahren hatte die Münchener Paulaner Brauerei den Standort in Gotha von Oettinger übernommen. Doch die Firma hatte zunächst noch an den Büro- und Vertriebsarbeitsplätzen festgehalten. Nun wolle Oettinger jedoch den nächsten Schritt vollziehen, erklärte die NGG in Erfurt. Eine Sprecherin der Oettinger Brauerei bestätigte, dass das Unternehmen Ende März sein Büro in Gotha mit 16 Beschäftigten schließen werde. „Alle Mitarbeitenden haben den gleichen Job in Oettingen angeboten bekommen.“

Laut NGG hat die Geschäftsführung auf einer Betriebsversammlung angekündigt, die verbliebenen 16 Beschäftigten zum 1. April 2025 nach Oettingen zu versetzen. Betroffen von der Büroschließung in Gotha seien Beschäftigte aus dem Bereich Telefonverkauf und Export.

„Gerade in Zeiten, in denen Homeoffice und mobiles Arbeiten an der Tagesordnung sind, ist es vollkommen unverständlich, dass man langjährige Beschäftigte mehrere hunderte Kilometer nach Oettingen in Bayern versetzen möchte“, erklärte Jens Löbel, Geschäftsführer der NGG Region Thüringen. Mit der Ankündigung, die Büros in Gotha dauerhaft zu schließen, ziehe sich die Oettinger Brauerei komplett aus dem Osten zurück. Gewerkschaft und Betriebsrat gehe es darum, die Arbeitsplätze in Gotha zu erhalten.

Die Paulaner-Brauerei hatte die Oettinger-Brauerei in Gotha nach einer Prüfung durch das Bundeskartellamt übernommen. Alle Arbeitsplätze innerhalb der Brauerei sollten erhalten bleiben. Laut Paulaner ging es vor zwei Jahren um die Bereiche Herstellung, Abfüllung, Logistik und Zentrale Dienste mit rund 170 Arbeitsplätzen. Beschäftigte in den Abteilungen Vertrieb, Export und Marketing verblieben bei Oettinger. Für den Erhalt der Brauerei hatten sich Arbeitnehmer und Einwohner der Thüringer Stadt eingesetzt.

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