Dicker Qualm dringt aus einer stark vermüllten Wohnung, die Feuerwehr kommt an ihr Limit. Eine Einsatzkraft wird auf die Intensivstation gebracht.
Beim Löschen eines stark qualmenden Wohnungsbrandes in Hamburg-Winterhude sind am Samstagmorgen zwei Feuerwehrleute verletzt worden. Sie hätten Probleme mit der Atmung bekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Beide Männer im Alter von 36 und 55 Jahren waren mit Atemschutzgeräten im Einsatz. Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden.
Ein Notarzt habe insgesamt 15 Menschen gesichtet, sagte der Einsatzleiter vor Ort. Außer den beiden Feuerwehrmännern sei niemand verletzt worden. Er gehe davon aus, dass einer der beiden Retter wegen einer schweren Rauchvergiftung intensivmedizinisch versorgt werden müsse. Ein Feuerwehrmann erlitt demnach Verbrennungen zweites Grades und eine Rauchgasvergiftung.
Funkverbindung zu Feuerwehrkollegen reißt ab
Die Einsatzkräfte, die in der Spitze mit 124 Feuerwehrleuten vor Ort waren, konnten das Feuer den Angaben nach auf die Wohnung im ersten Obergeschoss beschränken. Wegen der starken Vermüllung der Wohnung habe es eine sehr starke Rauchentwicklung gegeben. „Wir wissen, dass die Sichtverhältnisse für die Brandbekämpfung im Innenangriff äußerst schwierig waren“, sagte der Einsatzleiter.
Die beiden Kameraden vom zuerst eingetroffenen Löschzug seien mit Atemschutzgeräten in die Wohnung gegangen. Die Kommunikation zu ihnen sei abgerissen, dadurch habe die Atemschutzüberwachung den Notfall erkannt und weitere Feuerwehrleute zur Rettung der Kollegen in die Wohnung geschickt. Was genau passierte, war zunächst unklar.
Löscharbeiten ziehen sich über Stunden hin
Die Löscharbeiten waren nach Angaben der Feuerwehr mühsam und zogen sich über mehrere Stunden hin, weil die Einsatzkräfte die brennenden Sachen Stück für Stück aus der Wohnung über den Balkon nach draußen schaffen und ablöschen mussten. Das sei sehr personalintensiv, sagte der Einsatzleiter. Knapp 80 Feuerwehrleute von drei Löschzügen waren im Einsatz. Die Nachlöscharbeiten dauerten am Vormittag noch an. Die Brandursache war zunächst unklar. Die weiteren Ermittlungen wurden durch das Landeskriminalamt (LKA) übernommen.
Ein Nachbar berichtete, er habe nur eine Tasche mit den wichtigsten Unterlagen gegriffen und sei mit seiner Frau aus seiner Wohnung gerannt. „Ich hatte mich schon seelisch von der Wohnung verabschiedet, weil das war ziemlich heftig“, sagte er mit Blick auf das Feuer in der benachbarten Wohnung. Ein Familienvater schilderte, wie er das Feuer gesehen, den Rauch gerochen und daraufhin seine Kinder und seine Frau geweckt habe. „Das einzige, das ich gedacht habe, ist, dass ich die Kinder in Sicherheit bringen möchte“, sagte der Vater.